Ostern – Erneuerung, der Wechsel, der Neuanfang und die verpasste Chance – Kindesmissbrauch und -misshandlungen und keine Reue?

Ostern, ein Termin/Zeitraum, an dem die verschiedensten Gruppierungen einen Neubeginn feiern.
– Die Christen den Neuanfang durch die Auferstehung Jesus. Der Beginn einer neuen Epoche.
– Die Juden (Pessach), den Auszug aus Ägypten und damit einen Neubeginn ohne Sklaverei und in Freiheit.
– Die alten Germanen (Austrō, ausos und die germanische Göttin Eostre, Ostara) feiern das Ende des Winters und den Anfang eines neuen Lebenszyklus.
– Ebenso die Naturanhänger, die an Naturgeister oder an die Fortdauer des Lebenszyklus glauben.
– Auch der eine oder andere Atheist sieht in dieser Zeit einen Neuanfang des Zyklus von neuem Leben bis zum sterben.

Die Chance für diese Zeit den Neubeginn vorzubereiten und einen neuen Weg einzuschreiten und sich von der Vergangenheit zu lösen.
Dies erfordert aber massive Schritte.

Es ist ja nicht so, das die Vorwürfe des Missbrauchs und Gewaltanwendungen an abhängigen Kindern neu ist, so wie es uns die katholische Kirche gerne glauben machen möchte. Gerade der Vertuschu8ngsversuch von Ratzinger, dem jetzigen Papst zeigt, das man schon vor Jahrzehnten Bescheid wusste.
Schon 1962 hat der damalige Papst Johannes XXIII in einem geheimen Papier an die Bischöfe gefordert, dass man das Schweigen der Opfer sicher stellen sollte. Also auf gut Deutsch Täterschutz und Strafvereitelung!
Nicht nur der damalige Papst scheint sich klar gewesen zu sein, das es erhebliche Misshandlungsfälle gab, auch Ratziger der der sich heute Papst Benedikt XVI nennt, scheint den umfang des Problems zumindest zu Ahnen, wenn nicht sogar, was einige Beweise vermuten lassen, zu wissen, das Missbrauch imme rnoch üblich ist. Er selbst hat im Jahr 2001 ausdrücklich die Weitergeltung des Schreibens von 1962 erklärt.
Das sein Bruder Georg angeblich nichts von den Missbräuchen während seiner Funktion als Leiter der Domspatzen nichts gewusst zu haben. Frei nach dem Motto, nur das zugeben, was einem bewiesen werden kann, hat er dann aber doch eigene Prügeltäterschaft zugegeben und das Wissen, das dies auch im Internat gang und gäbe war, oh Entschuldigung „mal was von gehört zu haben“:

Georg Ratzinger hat eingeräumt, in seiner Zeit als Chorleiter bei den Regensburger Domspatzen Schüler geohrfeigt zu haben. Von den Prügel-Praktiken im Internat habe er zwar gehört, das Ausmaß aber nicht erkannt. Der Papstbruder bekräftigte, von sexuellem Missbrauch nichts gewusst zu haben.

Zur Begründung seiner damaligen Verhaltensweise sagte der langjährige Chorleiter: „Früher waren Ohrfeigen einfach die Reaktionsweise auf Verfehlungen oder bewusste Leistungsverweigerung.“ Doch sei er froh gewesen, als zu Anfang der achtziger Jahre körperliche Züchtigungen vom Gesetzgeber verboten wurden. „Daran habe ich mich striktissime gehalten, und ich war innerlich erleichtert“, so Ratzinger.

(Quelle: Siegel Online – „Papstbruder Ratzinger verteilte Ohrfeigen bei Chorproben“)

Soso, Georg Ratzinger war also Froh, als der Gesetzgeber Ihm endlich die körperliche Züchtigung per Gesetz verboten hat! Bedeutet dies, dass einer der katholischen Funktionäre nicht in der Lage war von selbst Recht und Unrecht zu unterscheiden, von den moralischen Aspekten mal abgesehen.
Da liest sich dies aber anders:

Der Regisseur und Komponist Franz Wittenbrink, der bis 1967 im Regensburger Internat der Domspatzen lebte, spricht von einem „ausgeklügelten System sadistischer Strafen verbunden mit sexueller Lust“, das dort bestand. Der Internatsdirektor Z. habe sich „abends im Schlafsaal zwei, drei von uns Jungs ausgesucht, die er in seine Wohnung mitnahm“. Dort habe es Rotwein gegeben und der Priester habe mit den Minderjährigen masturbiert. „Jeder wusste es“, sagt Wittenbrink, ein Neffe des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel.

„Warum der Papstbruder Georg Ratzinger, der seit 1964 Domkapellmeister war, davon nichts mitbekommen haben soll, ist mir unerklärlich“, fügte der Regisseur hinzu. In seinem Jahrgang habe ein Mitschüler kurz vor dem Abitur Selbstmord begangen.

(Quelle: Spiegel Online – „Regensburger Domspatzen durch Missbrauch traumatisiert“)

Von nichts gewusst? Da schreibt der Spiegel was anderes „Es gab zahlreiche Hinweise – doch bis zu einer Anfrage des SPIEGEL am vergangenen Donnerstag hatte das Bistum Regensburg alles unter Verschluss gehalten“. Also ganz nach dem Willen des Funktionärs „Papst Benedik XVI“ von 2001 hat man die Vorgänge vertuscht. Vermutlich sind die 70.000 Fälle des offiziellen Exorzisten des Papstes die zum schweigen gebrachten Opfer der Misshandlungen, die es gewagt haben, sich vertrauensvoll an die römisch katholische Kirche zu wenden.
Aber wie sagt dieser Exorzist „Don Gabriele Amorth“ so richtig:

Nun verortet Don Gabriele Amorth den Teufel genau da, wo seine Heiligkeit der Papst zu Hause ist: im Vatikan
[…]
„Wenn die Rede vom ‚Rauch des Satans‘ ist, der in die heiligen Räume eingezogen ist, dann ist das wahr – auch, was die jüngsten Berichte über Gewalt und Pädophilie anbelangt“, klagte Don Gabriele. Es gebe Kardinäle, die nicht an Jesus glaubten, und Bischöfe, die Verbindungen zum Teufel hätten.

(Quelle: Spiegel Online – „Teufelszeug im Vatikan“)

Man kann so langsam glauben, das der Vatikan, wenn der Exorzist mal alle Teufel ausgetrieben hat ein recht Menschenleerer Ort sein könnte.

Ich war selbst in meiner Jugend/Kindheit einige Jahre Messdiener in der katholischen Kirche und habe die Lüge, die Machtausübung und Beeinflussung durch die Funktionäre kennen gelernt. Nein, Gewalt in Form von Schläge oder Missbrauch habe ich nicht mitbekommen. Aber die Ausübung von Macht und auch Diebstahl durch einen Funktionär, sowie Bestechung (Schweigegeld).

Warum schreibe ich von „Funktionäre“?
Nun, bei der katholischen Kirche ist die Gewalt und Misshandlung von besonderer ethische Bedeutung, da der Urchrist „Jesus“ in seiner Bergpredigt Gewalt ganz klar ablehnt!
Wie heißt es dazu in der Bergpredigt:

Erfüllung des Gesetzes: Was ist Töten?

Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: „Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein.“ Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnet, der ist des Gerichts schuldig

(Nach Lutherbibel 1912)

Aber es ist ein Problem, das sich in allen Institutionen finden lässt, in dem Menschen auf engstem Raum miteinander leben oder gezwungen sind zu leben. Neben Internate und Kinderheime auch die Familie und Verwandtschaft.
Neben den Missbräuchen in der katholischen Kirche sind nicht die Misshandlungen in anderen Institutionen zu vergessen. Seien es die Kinderheime in der ehemaligen DDR (und auch in der damaligen BRD).
Es mag die Macht über wehrlose Menschen sein, die es dazu kommen lassen? Es mag die Verzweiflung des eigenen Unvermögen sein, es ist mir egal.
Es kann nicht sein, das die Täter, egal ob in Kirchen, Staat oder Familie nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Es kann nicht sein, dass sich eine Gemeinschaft, wie z.B. die katholische Kirche außerhalb des deutschen Rechts stellt. Hier sind auch die zur Rechenschaft zu ziehen, die trotz Ihres Wissen geschwiegen haben oder noch schlimmer, ein Schweigen erzwingen wollten!

Die Chance der Erneuerung haben all diese Institutionen verpasst. Nun sollte die Gesellschaft diese zur Verantwortung ziehen, mit aller Konsequenz!

Links:

– Malte Welding: Ratzinger befahl Bischöfen die systematische Vertuschung sexuellen MissbrauchsEine interessante Zusammenstellung über das Wissen und dem Umgang des jetzigen Papstes mit Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche

– BR-Online: Weitere Vorwürfe gegen Bischof Mixa

– ZDF Heute.de: Missbrauch: Wie kann man Kinder schützen?

– ZDF Heute.de: Hohe Dunkelziffer bei Missbrauchsfällen – 15.000 angezeigte Taten pro Jahr in Deutschland

– Spiegel Online: Sexueller Missbrauch in der katholischen KircheSammlung von Artikeln zum Thema Missbrauch und katholische Kirche und auch der Umgang mit der Situation (z.B. den Vergleich der Vorwürfe zum Thema Missbrauch mit der Judenverfolgung!)

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