Ich glotz TV; alles so schön bunt hier – Kontroverse um Pro 7-Film „Willkommen im Krieg“

Nein ich habe weder den Farbfilm vergessen, noch glotz ich TV. Schon allein mangels Gerät.
Aber es ist doch immer wieder interessant darüber was zu lesen, wie die Tage im Focus. Laut dieser Zeitschrift hat ein Soldat den Sohn von Uwe Ochsenknecht, Wilson Gonzalez bedroht mit den Worten „Ich bring Dich um, Du Tunte!“.
Nun, wie gesagt, den Film habe ich nicht gesehen, aber wenn ich die Kommentare so lese, dann denke ich, das ich auch nichts verpasst habe, bzw. das es schon interessant ist, was den Unmut nicht nur dieses einen Soldaten, sondern auch etlichen Kommentatoren hervorruft, die das Ansehen der Soldaten beleidigt sehen.
Gerne möchte ich auch wissen, wie viele von denen sich die alten US-Klassiker, wie z.B. das „A-Team“ (Verunglimpfung von ehemaligen Vietnam-Veteranen?), „M*A*S*H*“ (war übrigens in den USA am Anfang verboten. Humor auf Kosten der Verwundeten und Gefallenen Soldaten im Vietnamkrieg?) oder auch „Ein Käfig voller Helden“ (Verharmlosung der Kriegsgefangenensituation im Nazideutschland und der menschenverachtenden Handlungsweise der Nazideutschen?).
Scheinbar waren diese Sendungen keine Meldung wert, wo diese doch zum Teil über Monate im TV liefen.
Es ist die perverse Selbstgefälligkeit die hier wieder zu Wort kommt. Wie z.B. gerade erst in Bremen.

Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen, es ist schlimm was in Afghanistan passiert. Aber meine erste Frage ist, was haben deutsche Soldaten oder sonstige dort zu suchen? Die Ergaspipline durch das Gebiet der Afghanen sicher zu stellen?
Es sind noch nie die Menschen gewesen, die bei dem Einsatz und vielen anderen von Interesse gewesen waren. Es waren immer die wirtschaftlichen Interessen, die dafür gesorgt haben, dass Soldaten dafür auf die Schlachtbank geführt wurden. Wären wirklich die Menschen das Ziel des Interesses gewesen, so wäre ein Bin-Laden nicht erst durch die politische und militärische Unterstützung so Mächtig geworden, um nur mal ein Beispiel heraus zu greifen. Die meisten Diktatorisch geführten Länder, die heute bekämpft (oder „befriedet“) werden sind das Ergebnis von Machtpolitischen Spielen der Industriestaaten.

Und worüber regt man sich auf?
Über ein paar Schauspieler, die auch bei jedem Film mitgemacht hätten. Statt sich zu Fragen, wie es überhaupt sein kann, dass deutsche Soldaten (und auch von anderen Ländern) ihr Leben in einem Land aufs Spiel setzen, das Sie gar nichts angeht?
Dabei gibt es Menschen in wirklich viele Länder, die Hilfe brauchen und wollen. Da hält man sich dann vornehm zurück.

Aber es ist ja einfacher sich über einen jämmerlichen Film aufzuregen, als die wirkliche Ursache zu bekämpfen.

Link:
– Focus Online: Soldaten bedrohen Wilson Gonzalez Ochsenknecht (Wie gesagt, gerade die Kommentare sind das spannendste)

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