„Kindererziehung“ nach Fuqua (US-Republikaner)

„Abtreibung ist Mord“

Mit dieser Meinung steht „Charlie Fuqua“ -ein bibeltreuer Christ und US-Republikaner, sowie Kandidat für Selbige (Republikaner) für das Repräsentantenhaus von Arkansas- nicht allein.
Von daher ist es auch kaum verwunderlich, dass Fuqura ein Buch mit dem Titel „God’s Law“ (Gottes Gesetz) geschrieben hat.
Bis hier hin ist da noch nichts besonderes. Aber was er in diesem Buch vertritt ist schon von besonderer Würze. Mit dem 5. Buch Moses rechtfertigt dieser „Mensch“ die Forderung nach dem „Mord“ am lebenden Menschen.
Gut er nennt es nicht „Mord“, sondern (Todes-) „Strafe“, das Ergebnis bleibt gleich. Der Schützer ungeborenen Lebens will geborenes Leben ermorden, weil dieses sich nicht so verhält, wie er es für richtig ansieht. Oder noch schlimmer, weil die Eltern dieses Leben es nicht nach seinen Idealen verbogen haben.
Die Textstellen in der Bibel, auf die sich der Heuchler (Entschuldigung, aber anders kann „ich“ diese Person nicht mehr bezeichnen) beruft ist dieser hier:

Todesstrafe für ungeratene Söhne
18 Wenn jemand einen eigenwilligen und ungehorsamen Sohn hat, der seines Vaters und seiner Mutter Stimme nicht gehorcht und, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will,
19 so sollen ihn Vater und Mutter greifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Orts,
20 und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist eigenwillig und ungehorsam und gehorcht unsrer Stimme nicht und ist ein Schlemmer und ein Trunkenbold.
21 So sollen ihn steinigen alle Leute der Stadt, daß er sterbe, und sollst also das Böse von dir tun, daß es ganz Israel höre und sich fürchte.

(Quelle: Bibel Online – 5. Buch Moses; Kapitel 21; Vers 18 – 21 nach Lutherbibel von 1912)

Dieser bibeltreue „Christ“ argumentiert also mit dem Buch des Auge um Auge (Altes Testament) und ignoriert dabei das Buch der Verzeihung (Neues Testament).

Dieser Heuchler fordert für ungehorsame Kinder die Todesstrafe. Nicht nur für die seiner Religionsgemeinschaft, sondern mit einem eigentlich dem Teutonen zugeschriebenen Motto „an meinem Wesen soll die Welt genesen“ für alle Menschen (gut erst mal für alle in der USA), egal welchem Glauben diese haben. Naja, man kann ja auch sagen, das in einem „Gottesstaat“ alle sowieso nur noch seine genehme Religion inne haben.
Das führt seiner Meinung nach nicht zu einer Massentötung ganzer Generationen, weil er an die Abschreckung dieser Maßnahme glaubt, wie es ja in der Geschichte bis heute jeder Krieg und jede Todesstrafe nachhaltig bewiesen haben (Vorsicht, könnte Spuren von Ironie enthalten). So meint dieser Heuchler:

Er meint, es sei nicht nötig viele Kinder töten zu lassen. Allerdings seien die Hinrichtungen weniger Kinder ausreichend, um die anderen Kinder und ihre Familien zu mehr Disziplin zu bewegen.

(Quelle: Humanist News – US-Republikaner Fuqua will Todesstrafe für widerspenstige Kinder)

Es ist also nicht nur so, das er Kinder als „Täter“ hinrichten lassen will, sondern diese Stellvertretend für das „Versagen“ der Eltern, bzw. deren fehlende „Disziplin“.

Hat diesem Heuchler eigentlich schon jemand z.B. das 2. Buch Moses; Kapitel 20: Vers 13 unter die Nase gehalten:

Du sollst nicht töten.

Ach ja, das gilt ja nur für das ungeborene Leben, ich vergaß!
Oder wie ist es hiermit:

Jesus rief ein Kind zu sich und stellte das mitten unter sie und sprach: Wahrlich ich sage euch: Es sei denn, daß ihr umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.

(Matthäus; Kapitel 18; Vers 2-3)

und:

Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, daß er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an. Aber Jesus sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes

(Matthäus; Kapitel 19; Vers 13-14)

Scheinbar sieht Jesus in rebellische Kinder kein Problem, sondern eher eine Chance. Ja, er fordert sogar die Erwachsenen auf, so zu werden. Also frei nach dem Motto „Kinder an die Macht“. Gut das ich kein bibeltreuer Christ bin, sonst müsste ich mich ja unter das Joch der Kindesmacht beugen.
Es scheint ein Phänomen der Religionsfanatiker zu sein, immer nur einzelne Bruchstücke für sich zu verwenden und die Gesamtheit eine Philosophie zu ignorieren.

Ich weiß, ich begebe mich jetzt auf das Niveau dieser Heuchler, aber ich musste beim lesen über diesen Heuchler irgendwie daran denken, das die Abtreibung nicht immer die Richtigen trifft.

P.S.
Ich weiß nicht, aber irgendwie musste ich während dem Schreiben u. A. an den Pfaffen Johannes Bräuchle denken, der (seiner Meinung nach) „unwertes“ Leben aus Stuttgart vertreiben will („Schicken wir die hinaus aus unserer Stadt und unserem Land, die als Aktivisten und Agitatoren und Demagogen im Ganztagsjob eingekauft worden sind.“). Oder an einen Mixa („damaliger Zeitgeist“) und Konsorten. Alles Heuchler, diese Funktionäre (auf Kosten der Gläubigen)!

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