Offener Brief an die Arbeitsagentur Höxter

Armut ist die schlimmste Form der Gewalt. (Mahatma Gandhi)

Dies ist zu lesen auf der Seite des „Soziales Zentrum Höxter e.V.
Das was man dann weiter unten Liest, scheint einem unglaublich:

Offener Brief an die Arbeitsagentur Höxter

Herrn Wöstefeld
Weserstrasse 8-10
37671 Höxter

hoexter@arbeitsagentur.de
Tel: 01801 / 555111
Fax: 05271 / 9726 66

Die seltsamen Arbeitsweisen in der BA Höxter…

am Freitag den 28.12.2012 erreichte das Soziale Zentrum Höxter e.V. ein Notruf!

Eine junge Frau aus Brakel, Name ist uns bekannt, aber wir möchten die junge Frau schützen, meldete sich bei uns, dass sie schon 12 Tage nichts mehr zu Essen hat und ihr Arbeitslosengeld I nicht auf ihrem Konto angekommen sei. Mit Ihrer Sachbearbeiterin Frau K… habe sie am 28.012.2012 telefoniert und diese sagte ihr, dass eine Sperre vorhanden sei, da sie am Vortag einen Termin gehabt habe zu dem sie nicht erschienen sei… nach längerem Hin und Her stellte sich heraus, dass der Brief der Arbeitsagentur Höxter an eine falsche Adresse geschickt wurde (warum auch immer, die junge Frau hat niemals eine Adressänderung angegeben und wohnt noch immer in Brakel und nicht in Höxter). Frau K schien es aber überhaupt nicht zu berühren, dass da ein junger Mensch schon viele Tage keinen Brotkrumen mehr zu Essen hatte.
Die junge Frau liegt mit ihrem ALG I wenige Euros über dem Hartz IV Regelsatz. Als sie ihre Wohnung in Brakel bezog hatte sie nur eine Matratze, sonst nichts, auch dies war der Sachbearbeiterin bekannt.
Nun stand Silvester und Neujahr vor der Tür und wieder kein Geld und nichts zu Beissen… Die Sachbearbeiterin Frau K… begab sich, obwohl sie wusste, dass da Draußen ein junger Mensch nichts zu essen hat in den Silvesterurlaub… weitere vier Tage wo das Mädchen ohne Nahrung hätte auskommen müssen.
Auch wenn die junge Frau einen Meldetermin versäumt haben sollte, wäre Frau K… nicht berechtigt eine 100% Sanktion zu verhängen, ich frage Sie, was ging Frau K… hier durch den Kopf? Die Telefonnummer unserer Hilfesuchenden liegt der Arbeitsagentur in Höxter vor und bevor man einem jungen Menschen das Geld ganz entzieht hätte Frau K… anrufen können und nachfragen können was los ist… aber das tat sie nicht im Gegenteil sie griff zum härtesten was man einem Menschen antun kann, man entzog ihr sämtliche Bezüge.

Sehr geehrter Herr Wöstefeld, hier hat Ihre Sachbearbeiterin gegen die Charta der Menschenrechte, sowie gegen unser Grundgesetz verstoßen und wir fordern Sie auf, dieses Unrecht welches unserer Hilfesuchenden Widerfahren ist zu ahnden.
Wie lange kann ein Mensch ohne Lebensmittel wohl aushalten?
Wir vom Sozialem Zentrum Höxter e.V. haben, nach dem der Hilferuf einging, sofort alles in Bewegung gesetzt um dieser jungen Frau die notwendigen Grundnahrungsmittel zu bringen, um weitere Schäden von ihr fern zu halten. Unsere ehrenamtliche Helferin fand die junge Frau krank und schwach am Samstag den 29.12.2012 zu Hause in Brakel in ihrer Wohnung vor.
Auch ich besorgte der jungen Frau am 31.12.2012, da man auf Ämtern niemanden erreichte, Lebensmittel und brachte sie ihr nach Hause. Ich konnte es einfach nicht glauben, wie so etwas möglich ist, dass eine Sachbearbeiterin ohne korrekte Prüfung zu einer solchen Tat befähigt ist.

Wir fordern Sie auf, sofort zu Handeln, den entstandenen Schaden gut zu machen und auch die zusätzlichen Ausgaben zu übernehmen, denn auch am heutigem Tage, am 02.01.2013 ist das ALG I noch nicht gut geschrieben auf dem Konto der jungen Frau. Bei Vorsprache heute auf der Arbeitsagentur, haben wir gerade einmal einen Scheck von 40 Euro für die junge Frau erhalten welchen sie vielleicht sogar erst Morgen einlösen kann.

Ohne die Bereitschaft von Menschen aus Facebook und den helfenden Engeln aus Höxter, hätte es wohl schlimm enden können… das alles nehmen Sachbearbeiter ihrer Arbeitsagentur sich einfach heraus über Leben zu entscheiden…

Am heutigem Tage, hätten Ihre Sachbearbeiterin der jungen Frau das Geld für Januar sofort auszahlen müssen, doch da speiste man sie mit 40 Euro ab.

Sie und viele Sachbearbeiter wiegen sich derweil im Silvesterurlaub und ahnen nicht wie weh Hunger tun kann!

In solchen Augenblicken schäme ich mich „Höxter Bürger zu sein!“

Margit Marion Mädel
Vorsitzende
Soziales Zentrum Höxter e.V.
co Hermannstrasse 43
37671 Höxter

PS: Dieser Brief geht auch an die Bundesagentur für Arbeit Herrn Weise und Herrn Alt, sowie an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales Frau von der Leyen sowie alle Medien und Internet

0176 – 52117346 Notruf Hartz IV bei Zwangsumzügen und Hausbesuchen!
Tel: Dienstags und Donnerstags 13:00 bis 15:00 Uhr (05271) 695188
Mail: szhoexter@aol.com
web: www.soziales-zentrum-hoexter.de

(Quelle: „Soziales Zentrum Höxter e.V.„)

Da wird also eine Frau Ihrer Lebensexistenz beraubt, weil ein Mitarbeiter nicht fähig ist, eine Adresse richtig zu schreiben. Es ist ja nicht so, das man danach der Frau etwa die Chance gegeben hat, sich zu erklären oder eine mit dem Menschenrecht zu vereinbarende Sanktion einzuleiten (Wohlgemerkt einzuleiten), nein man streicht einfach mal alles, frei nach dem Motto, mal sehen, wann der Frau das Auffällt.

Ich lasse das Schreiben jetzt mal so stehen, weil ich nicht weiß, was ich sonst noch in die Tastatur tippen würde.

Ich kann garnicht so viel essen, wie ich Kotzen muss, wenn ich so was lese!

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