Ich sitze am Rechner und wie so oft am Wochenende höre ich mir eine meiner CDs an. Heute morgen fiel mir da sogar eine Schallplatte in die Hand. Es war von Hannes Wader die Platte „Ich hatte mir noch so viel vorgenommen …“. Wie viele meiner Platten nicht mehr ganz so frei von Kratzern, aber egal, die Nostalgie hat mich erfasst. Schon das erste Lied hat mit seiner letzten Strophe eine Assoziation in mir hervorgerufen. Das Lied was ich meine heißt „Charley“. Die Letzte Strophe lautet:
Hörst du, Charley, was mir dieser Mensch berichtet hat?
Du wärst jetzt auch schon so wie er, so sauber, sanft und satt
Auch dein Name wär’ jetzt anders, nicht mehr Charley, sondern Karl
Und alles liefe, wie es sein soll, ruhig und normal
Weißt du, Charley, was du tust, geht mich schon lange nichts mehr an
Nur schade, daß so einer sich mit dir vergleichen kann
Einer der, obwohl er wollte, nie wie du gewesen ist
Soll nicht sagen dürfen, daß du so wie er geworden bist
(Quelle: Lyricstime – Charley)
Gemeint ist besonders der von mir Hervorgehobene Teil.
Die Grünen waren mal ausgezogen, die Politik zu ändern. Aber nach und nach hat man seine eigenen Grundsätze über Bord geworfen und nun ist man schon seit Jahren soweit, das die anderen sagen können, dass sie so geworden ist, wie die anderen Parteien.
Der Hype der Piraten war eben aus dem Wunsch eine Partei zu haben, die „anders“ ist. Aber die haben es noch schneller als die Grünen geschafft, so zu werden wie die anderen Parteien.
Gerade jetzt will der Vorstand sich nicht an die Stärken der Partei erinnern die sie mal stark gemacht haben, sondern nun wollen sie selbst im Wahlkampf so werden, wie die anderen auch. Also nicht erst die Raffmentalität, wenn man auf einem Pöstchen ist. So wie es sich bisher bei den Gewählten abgezeichnet hatte.
Aber das ist ein eigenes Thema.
Anmerkung:
Ich habe nach dem Lied erst mal die Platte umgedreht und im Einfluss meiner obigen Gedanken die „Arschkriecher-Ballade“ angehört.
Hier auch mal einen kleinen Textausschnitt:
Schwer zu sagen, sprach der Mann, manch einer kriecht ja auch nicht gern
und er meint, er muss es tun, um die Familie zu ernähr´n.
Dem andern macht es Spass, er schafft sich Frau und Kinder an,
als Vorwand, nur damit er besser arschkriechen kann!
(Quelle: Lyricstime – „Arschkriecher-Ballade“
Bei der letzten Zeile musste ich an unseren ehemaligen Kriegsminister äh Außenminister Fischer denken. 😉