Ich war in meiner Kindheit Messdiener und habe schon mal geschrieben, das der damalige Pfarrer dankenswerterweise uns nicht Misshandelt hat, sondern nur ein Alkoholiker war. Wobei das Ausflippen Desselben nach einer Messe -wo entsprechend der Messregeln ein Kännchen mit Wasser und eines mit Wein gefüllt wird, das der Pfarrer dann miteinander vermischt- weil nicht beide Kännchen mit Wein gefüllt waren, zumindest sehr Aggressiv war und es sah sehr danach aus, das er am liebsten mal zugeschlagen hätte (wenn man bedenkt, das es eine Frühmesse war, zeigt dies schon einiges an Sucht).
Nun,
ich las plötzlich überall Meldungen, dass sich Kardinal Meisner für die „Pille danach“ bei bestimmten Situationen ausgesprochen hat. Es war von einer 180° Wendung des als erzkonservativen (Ich bezeichne Ihn ganz anders!) Kardinal die Rede.
Ich war misstrauisch und nach viel klicken und suchen wurde ich fündig. Was die (scheinbar) verwunderten Journalisten meist übersahen war, das dieser Meisner nicht eine 180° Drehung gemacht hat, sondern -wenn überhaupt- eine 360° Drehung, um dann wieder da zu sein, wo er schon immer war. Ja er befürwortet die „Pille danach“ bei bestimmten Situationen. Ja, wenn die Pille garantiert nur die Befruchtung der Eizelle verhindert. Das kann aber derzeit für keines dieser „Pillen danach“ garantiert werden. Das weiß Meisner ganz genau und kann sich so ganz heuchlerisch richtig Progressiv geben.
Und einer aus ihnen schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Jesus aber antwortete und sprach: Lasset sie doch so machen! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.
(Quelle: Lutherbibel 1912 – Lukas 22, 50-51)
Jesus selbst hat nach einem Unrecht den ursprünglichen zustand wieder hergestellt. Und die Kirche maßt sich selbst an, nach einem Unrecht bestimmen zu wollen, was darf und was nicht. Die „Pille danach“ macht nichts anderes, sie versetzt den Körper in den Zustand vor dem Unrecht. Der (um es mal christlich auszudrücken) „seelische“ Schmerz kann diese auch nicht tilgen! Die katholische Kirche ist aber sogar bereit diesen seelischen Schmerz zu erhöhen, in dem sie Druck auf die Opfer (und ihren Angestellten) ausübt. Psychoterror verbreitet.
Ja, ich habe eine Katholikenphobie! Ich gebe es freimütig zu. Nein ich habe keine Phobie gegen Gläubige, Christen oder Religionen, ja aber ich habe eine Phobie gegen den Katholizismus (nicht nur, aber auch). Und jeder Christ, der weiterhin durch seine Mitgliedschaft in dieser Kirche das Gehabe dieser Funktionäre und den fundamentalistischen Katholiken unterstützt, muss sich Fragen lassen, wie er dies mit seinem (christlichen) Gewissen vereinbaren kann. Die Kirchen (egal welche und wie man sie auch immer bezeichnet) sind meiner Meinung nach nichts anderes als „totalitäre Sekten“. Kirchen (im christlichen Sinne) sind meiner Meinung nach keine „Organisationen“ oder Gebäude, sondern sollten in dem Herzen der Christen zu suchen sein. Man lese doch nur mal in der Bergpredig. Da heißt es zu den „Schriftgelehrten und Pharisäern“, also zu denen, die den Mitgliedern vorzuschreiben wollen, wie der Glaube und das Werken auszusehen hat, eben den heutigen Funktionären (Bischöfe, Kardinäle, Pfaffen usw. bis zum Papst) wie folgt:
Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
(Quelle: Lutherbibel 1984 – Matthäus 5, 20)
Es ist also so, dass man, um das Himmelreich zu erwerben nicht auf die Funktionäre hören darf, sondern nur auf sich selbst. Also müssen sich (in diesem Fall) die Katholiken fragen lassen, wie sie so etwas überhaupt zulassen können.
Und alle, die die vermeintlichen guten Taten der (hier katholischen) Kirche nun herausstellen und diese gegen die Vorwürfe aufrechnen wollen (welch eine Farce gegenüber dem Grundverständnis des Christentums) sei aus dem Kapitel 6 von Matthäus gesagt:
Habt Acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.
Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen lassen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.
Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, damit dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
(Quelle: Lutherbibel 1984 – Matthäus 6, 1-4)
Und auch die Wahrhaftigkeit, das Geld der Menschen für Prunkbauten und der heuchlerischen Frömmigkeit zu verschwenden hat Jesus, der „Sohn“ und „Sprachrohr“ Gottes (genauer gesagt sogar Teil Gottes -Dreifaltigkeit-) eine klare Absage erteilt:
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.
Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
(Quelle: Lutherbibel 1984 – Matthäus 6, 5-6)
Also müssen sich die Katholiken fragen lassen, wieso sie sich dieser Sekte noch nicht abgewendet haben und warum sie sich nicht, wie es Gott verlangt so verhalten wie er es will? Also nicht andere seinen Willen zur Schau stellen oder sogar (wie es die zwei großen christlichen Sekten machen) aufzwingen. Nein, der wahre Christ lebt seine Religion einfach für sich, ja sogar eigentlich heimlich.
Das Verbrechen das Luther gemacht hat und das die katholische Kirche Ihn bis heute nicht verziehen hat war, das er die Bibel für jeden verständlich übersetzt hatte. So konnte sie sich nicht mehr der Deutungshoheit sicher sein. Die evangelische Sekte ist ein Produkt der Machtinteressen und nicht ein Produkt einer gläubigen Gemeinschaft.
Nun kommt also dieses Individuum Meisner daher und beklagt die „Katholikenphobie“. Zurecht beklagt er sie, aber er (behaupte ich mal) denkt nicht eine Minute, ja nicht eine Sekunde daran, wieso es diese „Phobie“ gibt und gegen wen diese sich richtet. Sie richtet sich nicht gegen den Glauben (von ein paar Vollpfosten mal abgesehen, die jedes Argument hernehmen würden, um eine Anschauung zu verurteilen), sondern gegen eine Organisation, die mit Glauben noch nie viel gemein hatte.
Er spricht davon, das er als Kardinal noch nie solch eine Stimmung erlebt hatte, wie derzeit. Und als Begründung sieht er gerade aktuell die Abweisung eines mutmaßlichen Vergewaltigungsopfer durch 2 katholische Kliniken. Auch hier verdreht Meisner wieder mit heuchlerischer Konsequenz jede Tatsache.
Zum einen gibt es Berichte über weitere Ablehnungen durch Kliniken, wobei mindestens bei einem Fall eine offensichtlich körperlich sehr angeschlagene Frau, die von einem unbeteiligten Dritten zur Klinik gebracht wurde. In diesem Fall war eine Untersuchung im Rahmen des ASS ganz offensichtlich, auch wegen dem Zustand der Frau gar nicht Gesprächsgrundlage.
Die Lüge des ASS-Progamm Ausschlusses
Womit wir direkt zu dem ASS-Programm kommen. Man versucht weiterhin die Lüge, das die beiden Kliniken aus dem „Programm“ ausgeschlossen worden seien zu verbreiten. Die Medien tragen dies weiterhin willig in die Öffentlichkeit. Schaut man mal etwas tiefer in die Geschichte, sieht dies offensichtlich etwas anders aus. Angeblich seien die Kliniken durch den „Notruf für vergewaltigte Frauen von der Internetseite entfernt worden“. Diese stellt aber in einer „Richtigstellung“ vom 18.1.2013 die Vorgänge wie folgt dar:
Der Verein hat im Zusammenhang mit einer Beteiligung an der ASS nichts eigenmächtig entschieden – im Gegenteil ist ein Oberarzt einer der beiden Kliniken bereits im März 2012 an uns herangetreten und hat uns darüber informiert, “dass unsere Abteilung ab sofort keine Untersuchungen an Patientinnen nach einer Sexualstraftat mehr durchführt” (Zitat aus dem Schreiben vom 30.3.2012). Begründung: “Unser Träger hat die Verordnung der Postexpositionsprophylaxe (Pille danach) auch in diesem Zusammenhang untersagt. Eine alleinige körperliche Untersuchung und Spurensicherung ohne das Angebot zur Postexpositionsprophylaxe ist aus ärztlicher Sicht sowohl medizinisch als auch ethisch nicht vertretbar. Daher sollten Patientinnen zukünftig in einer Einrichtung betreut werden, die eine umfassende Versorgung in einer Hand gewährleistet”.
[…]
Viele Telefonate mit unterschiedlichen Hierarchie-Ebenen der beiden Krankenhäuser konnten letztlich keine Veränderung der – unbefriedigenden – Situation herbeiführen, von beiden Häusern wurde bestätigt, dass die Kooperation im Rahmen der ASS damit leider beendet sei. Im September 2012 gab der Arbeitskreis ASS eine Pressemitteilung heraus, in der u.a. diese Veränderung bekannt gegeben wurde. Beiden Kliniken wurde diese PM zur Information zugeschickt, verbunden mit einem Dank für die bisherige Zusammenarbeit.
(Quelle: Notruf für vergewaltigte Frauen – Richtigstellung z. Thema ASS)
In der oben im Zitat erwähnten Pressemitteilung vom September 2012 wird dann auch nicht ein Vorwurf gegen die Kliniken erhoben, sondern einfach nur über die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung berichtet und der neue überarbeitete Flyer (als PDF) ohne die beiden Kliniken vorgestellt. In einer weiteren PDF werden alle möglichen Kontaktadressen für Köln angegeben. Darunter auch weiterhin katholische/christliche Kontaktadressen, wie z.B. das „Gewaltschutzzentrum des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V.“ aufgeführt.
Vom „falschen Zeugnis ablegen“ bis zum unmenschlichen Umgang mit Frauen
Hintergrund dieser Absage zu dem Programm ASS durch die beiden Kliniken, angestoßen scheinbar durch einen Oberarzt ist scheinbar eine Aktion von fundamentalistischen Katholiken, die mit einer Täuschung um die „Pille danach“ gebeten haben. Zwar, wenn man diversen Meldungen glauben kann, nichtmal bei den Kliniken selbst, sondern bei angemieteten unabhängigen Notarztpraxen auf den Klinikgeländen.
Diese Anhänger der Gruppierung „ProLife“ haben ihre unchristliche Lügentests medienwirksam in dem Internet-TV „Gloria.tv“ mit einer heuchlerischen vergeallmeinung verbreitet. Statt das sie darauf hinwiesen, das in „Notfallpraxen“ auf den Klinikgelände die „Pille danach“ verschrieben wurde, heißt es bei Gloria.tv durch die Sprecherin Eva Doppelbauer: „In katholischen Kliniken in Köln werden durchwegs (sic) Rezepte für die Pille danach abgegeben.“ (Quelle: FAZ – Lasset uns Denunzieren)
Diese „Tests“ sind zeitlich mit den entsprechenden Aussagen durch das Bistum in Zusammenhang zu bringen, die dann die Verantwortlichen der Kliniken in einer Unsicherheit zurück gelassen haben. Das „Gloria.tv“ rühmt sich auch heute noch dafür, so heißt es in einer Stellungsnahme auf Ihrer Webseite:
Der Bericht verfehlte seine Wirkung nicht. Der Kölner Generalvikar setzt danach klare, am Lehramt der Kirche orientierte Richtlinien gegen das frühabtreibende Präparat durch. Doch diese Maßnahme währte nicht lange.
(Quelle: gloria.tv – Stellungnahme von Gloria.tv: Konstruierte Artikel und schlechte Recherchen | Ich setze hier keinen Link, da ich befürchten muss, das die Inhalte dieser Seite gegen deutsches Recht verstoßen können)
Auch hier behauptet man -während man anderen „schlechte Recherchen“ vorwirft- wahrheitswidrig:
Diese stellte fest, dass in den Notfallambulanzen von vier katholischen Spitälern in Köln die „Pille danach“ verschrieben wird.
(Quelle. Wie oben „Gloria.tv“, Hervorhebung durch mich)
Man täuscht seine Leser also weiterhin darüber, das es eben nicht „katholische Notfallambulanzen“ waren!
Aber auch in dem Fall der abgewiesenen Frau arbeitet „Gloria.tv“ mit einer plumpen Lüge, in dem sie hier auch behauptet:
So schrieb der unseriöse „Spiegel online“: „Ende Dezember wurde der Wunsch einer Notärztin abgewiesen, eine Frau zu behandeln, die mit K.o.-Tropfen betäubt worden war. Es sollte festgestellt werden, ob sie womöglich vergewaltigt wurde.“
Was waren die Fakten? Die genannte Patientin befand sich in der Notfallambulanz einer katholischen Klinik.
(Quelle: Wie oben „Gloria.tv“, Hervorhebung durch meine Wenigkeit)
Auch hier wird ein falsches Zeugnis abgelegt und behauptet, das sich die Frau bereits in Obhut der katholischen Klinik befunden habe.
Eine plumpe Lüge.
Ich habe mir extra einen TV-Bericht angeschaut, in der die Notfallärztin erklärt hatte, was vorgefallen war. Dabei fiel kein einziges Wort über eine ASS oder sonstiges. Dazu muss man sich mal vor Augen halten, was der Hintergrund der Anfrage war, die zu der Ablehnung einer Untersuchung geführt hat.
Eine Frau erwacht in einem Park und fürchtet, das sie durch KO-Tropfen betäubt worden ist. In Ihrer Verzweiflung geht diese zu einer Notfall-Praxis. In dieser Untersucht die Notfallärztin die Patientin soweit es Ihre Ausbildung und Einrichtung zulässt. Anschließend bittet sie die nächste Klinik, die über eine entsprechende Fachabteilung verfügt, zu Untersuchen, ob es überhaupt eine Vergewaltigung gegeben hat und wenn, entsprechende Beweise zu sichern. Diese Spurensicherung ist zeitlich so schnell wie möglich zu machen. Das ganze hat so weit nichts mit ASS zu tun! Das wurde auch nicht von der Notärztin angefordert. Das die Klinik angeblich nicht befugt ist Spuren zu sichern, ist meiner Meinung nach eine Märchen, das sowohl die Klinik, Gloria.tv und das Bistum Köln gerne verbreiten wollen. So weit ich unterrichtet bin darf jeder, der Fachlich dazu in der Lage ist Spuren sichern. Sogar ein Allgemeinmediziner darf doch scheinbar eine Spurensicherung an Menschen durchführen, wie ein aktuelles Beispiel eines Landgerichtes in Bayern aufzeigt. Das ASS zielt auf etwas ganz anderes hin, was man hier gerne verschleiern möchte. Und weil die Notärztin sich fachlich nicht in der Lage sah, eine Vergewaltigung zu bestätigen oder auszuschließen, hat sie sich an die nächste Stelle gewendet, die dazu Fachlich und Einrichtungsmäßig in der Lage war.
„ProLife“ und die „BKK-IHV“
Neben dem Internet-TV „Gloria.tv“ ist es viel interessanter sich die Gruppe „ProLife“ anzusehen und die merkwürdige Rolle, bzw. Lügen der BKK-IHV“ (Betriebskrankenkasse für Industrie, Handel und Versicherungen) anzusehen. Diese beiden Vereinigungen hatten einen kooperationsvertrag miteinander. Diese sah vor, das die „ProLife deutschland“ für Ihre „Mitglieder“ eine Versicherung bei der BKK-IHV abschießen kann. Die Voraussetzung dazu ist, das die „Mitglieder“ der „ProLife“-Versicherung Ihr „Recht auf freie Versicherungswahl“ an den Verein übertragen und Erklären auf ein „freiwilliges Recht“ zu verzichten, die Abtreibung.
Am 21 Juni 2012 hat die BKK-IHV diesen Kooperationsvertrag aufgekündigt.
In einer entsprechenden Presseerklärung heißt es dazu:
Ende Koop ProLife Marketing GmbH
Der Verwaltungsrat der BKK IHV hat in seiner Sitzung am 21. Juni 2012 beschlossen, den Kooperationsvertrag zwischen der BKK IHV und der ProLife Marketing GmbH zu beenden. Das für die Rechtsaufsicht zuständige Bundesversicherungsamt vertritt die Auffassung, der Kooperationsvertrag verstoße gegen verschiedene Rechtsvorschriften, und stellte in Aussicht, juristisch gegen die Kooperation vorzugehen. Die BKK IHV ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts verpflichtet, gesetzliche Vorgaben und Hinweise der Aufsichtsbehörden zu beachten. Die Mitglieder des Verwaltungsrates sahen vor diesem Hintergrund mehrheitlich keine Möglichkeit, die Kooperation fortzuführen. Der Versicherungsschutz der Kunden, welche durch Empfehlung von ProLife Deutschland Mitglied der BKK IHV geworden sind, wird durch diese Entscheidung nicht beeinträchtigt. Alle Kunden der BKK IHV haben nach wie vor, und ohne Ausnahme Anspruch auf sämtliche durch Gesetz und Satzung vorgeschriebenen Leistungen.
(Quelle: BKK-IHV – Presseerklärung: Ende Koop ProLife Marketing GmbH)
Was sie nicht erwähnen ist, das Ihnen vorgeworfen wird gegen das Neutralitätsprinzip der Krankenversicherungen mit diesem Koperationsvertrag zu verstoßen. Noch im Februar 2012, also gerade mal 4 Monate vor der Auflösung des Kooperationsvertrages behauptet die BKK-IHV in einer anderen Presseerklärung, das sie:
Die weltanschauliche Neutralität ist ausdrücklich auch Bestandteil des Kooperationsvertrages
mit ProLife.
(Quelle: BKK-IHV – Pressemitteilung 20.2.2012 [PDF 20,8 KB])
Wie dies aber dann aber mit dem Zwang der Verzichtserklärung Ihrer „Makler“ (so bezeichnen sie die Kooperation in dieser Pressemitteilung) in vereinbarung zu bringen?
Noch heute bietet „ProLife“ auf Ihren Seiten die „Mitgliedschaft“ in einer gesetzlichen Krankenversicherung mit Prämienzahlungen an, wenn die „Mitglieder“ auf Ihr Recht der Abtreibung verzichten.
Interessant ist es, wie die beteiligte Krankenversicherung reagiert, wenn ein Mitglied dann doch sein gesetzliches Recht auf Abtreibung einfordert? Ob sie die Kostenübernahme mit Hinweis auf den „neutralen Makler“ abweist? Bei welcher Krankenkasse „ProLife“ Ihre „Mitglieder“ versichert, das schreibt sie nirgendwo auf Ihrem Internetauftritt. Eventuell stimmen ja die Gerüchte, das weiterhin Mitarbeiter des „ProLife“ für die BKK-IHV als „Versicherungsmakler“ arbeiten. Also sozusagen der Verstoß der Neutralität über das Hintertürchen.
Interessant dabei ist es, was die „pro christliches Medienmagazin“ zu den Vorwürfen im Feb. 2012 schreibt:
Ein baldiges Ende der Kooperation der beiden Partner vermutet der „Spiegel“ indes nicht. Eine Entscheidung darüber obliege dem Verwaltungsrat, und diesem gehörten viele Mitglieder an, die auch Mitglieder bei „ProLife Deutschland“ sind.
(Quelle: Pro christliches Medienmagazin – Wie sich eine Betriebskrankenkasse für das Leben einsetzt)
Diese Einschätzung wurde nach 4 Monaten widerlegt. Interessant dabei ist eher die Aussage, das im Vorstand der BKK-IHV angeblich einige Mitglieder der „ProLife“ sind. Man war sich scheinbar der Macht durch Infiltration recht sicher. Ebenso scheinen mir die Vermutungen dahingehend, das die BKK-IHV indirekt über Mitarbeiter von „ProLife“, die gleichzeitig als „Versicherungsmakler“ für Sie arbeiten weiter Geschäfte mit selbigen treiben für recht plausibel.
Dazu kommt noch, das der Vorstand der BKK-IHV Heinz-Werner Stumpf als OB-Kandidat für die faschistischen „Pro Mainz“ antrat und die Grünen als „unheilige Allianz aus östlichem Atheismus und westlicher Christentums-Kritik“ ansah, zeigt dies schon die „neutrale Tendenz“ von der Verantwortlichen Seite der BKK-IHV. Natürlich ist dies kein Beweis dieser Vermutung, aber zumindest ein Indiz.
Also auf der einen Seite fundamentalistische Gruppierungen, die versuchen Ihre Minderheiteneinstellung allen aufzuzwingen. Auf der anderen Seite eine Organisation, die diesem „Druck“ einer solchen fundamentalistischen Minderheit bereitwillig nachgibt. Beide Arbeiten dabei mit Lügen und Unwahrheiten. Dann noch dieser heuchlerische Meisner, mit seinem Blendwerk des erlaubens der „Pille danach“.
Ja doch, ich muss zugeben, ich habe eine Katholikenphobie!
Anmerkung:
Ich möchte mich schon mal dafür Entschuldigen, das ich aus „dubiosen Quellen“ zitiert habe. Nicht meine Ansicht, sondern die eines jüdischen Gemeindevorsitzenden, der unter Anderem die Bibel und die Thora als „dubiosen Quellen“ bezeichnet hat. Siehe dazu auch meinen Artikel „Beschneidungsartikel – Offener Brief in eigener Sache„.
(Wer in dieser Anmerkung Spuren von Ironie findet, kann diese zu Recycling-Zwecken behalten)
Links:
- Notruf für vergewaltigte Frauen: Richtigstellung z. Thema ASS
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: Lasset uns Denunzieren
- BKK-IHV: Presseerklärung: Ende Koop ProLife Marketing GmbH
- BKK-IHV: Pressemitteilung 20.2.2012 [PDF 20,8 KB]
- Pro christliches Medienmagazin: Wie sich eine Betriebskrankenkasse für das Leben einsetzt
- Heise Online: Telepolis – Von ProLife-„Kliniktests“ erst aus den Medien erfahren
- Gehirnsturm: Pogromstimmung?
Nachtrag:
Ich hatte mich am Anfang auch von den Zeitungsmeldungen blenden lassen, das dieses Individuum Meisner angeblich die „Pille danach“ bei besonderen Situationen erlaubt sein könnte. Wohl war ich skeptisch, weswegen ich da einen leicht Ironischen Artikel angefangen hatte, mit der Überschrift „Die Römisch katholische Kirche: Neue Erkenntnisse? – Frauen evtl. doch menschlich!“.
Meine Skepsis wurde bestätigt und der angefangene Artikel blieb unveröffentlicht. 😉
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