Berlusconi ist rechtskräftig verurteilt und dies trotz seinen versuchen als Regierungschef die Gesetze für sich umzubiegen.
Das eine Regierung mit Berlusconi nicht demokratisch sein kann, sollte eigentlich für jeden ersichtlich sein. Trotzdem erhielt die Partei Berlusconi bei der letzten Wahl immer noch erstaunlich viele Stimmen.
Nun vielleicht genau so unverständlich, wie in Deutschland die Wähler der Merkel-Regierung fast eine absolute Sitzmehrheit beschert hätte, wodurch diese dann nur noch sehr schwer in Zaum zu halten gewesen wäre.
Italien ist wirtschaftlich am Boden. Berlusconi hat sich nie für das Land interessiert, er sah sich als Übermensch um den sich alles dreht und der keine Grenzen hat. Das es scheinbar so ist, das Berlusconi „seine“ 5 Minister abgezogen hat, zeigt dies das demokratische desaster der Partei Berlusconis. Es gibt nur einen der das Sagen hat und alle anderen hängen an seinen Fäden. Es hat was, wie das Verständnis etlicher Bayern. Frei nach dem Motte „a Hund is er scho“ verurteilt man nicht die Rechtlosigkeit, sondern stilisiert diese zu einer Lebensphilosophie hoch.
Angeblich sei ja die Steuererhöhung zum 1.10. der Grund für die Rücktritte. Nur scheint dies mit Blick auf die anstehende Entscheidung, ob Berlusconi nach seiner Verurteilung sein Mandat verliert doch etwas fadenscheinig, da die geplante Steuererhöhung schon länger bekannt ist.
Enrico Letta will nun die Vertrauensfrage stellen. Ein letzter verzweifelter Akt. Selbst wenn er das Vertrauen ausgesprochen bekommt, was ist diese Regierung noch wert? Ein Ministerpräsident, dem man vertraut der aber Handlungsunfähig ist? Oder vielleicht eine Verschiebung des Problems für ein paar Tage oder Wochen, und dann? Dann wird die Keule um so heftiger zuschlagen. Italien wird noch mehr ins Chaos versinken, als es jetzt der Fall ist.
Leider lässt eine Wahl nicht unbedingt Verbesserung erwarten. Eben wegen dem Phänomen „a Hund is er scho“ ist zu vermuten das die Kälber weiter Ihren eigenen Schlachter stark machen werden. Sich selbst wird man das mit Sprüchen wie „Man kann sowieso nichts ändern“ oder „sonst wird es vielleicht noch schlimmer“ rechtfertigen.