Für die ARD hat Georg Schwarte (NDR) einen Kommentar zu der Lügerei von Merkel und Mappus verfasst, den ich sehr gut finde.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und den Kommentar wortwörtlich (ich hoffe, mir ist kein Fehler unterlaufen) nieder zu schreiben, da ich Ihn für über die Laufzeit der Abrufdauer im Web erhaltenswert finde.
Deswegen den ganzen Kommentar als Abschrift von mir hier:
Wie schnell sich Wahrheiten offenbar verändern können. Sicherheiten zerbröseln. Wie schnell eine Bundesregierung doch alles über Bord wirft, wofür sie vor ein paar Monaten noch die Spaltung der deutschen Bevölkerung in Kauf nahm.
„Atomkraft – Ja Bitte“. Das war ein Markenkern auch dieser Kanzlerin.
„Atomkraft – Nein bloß nicht“ heißt es plötzlich.
Unionsministerpräsidenten kommen jetzt ungefragt mit immer neuen Reaktoren, die Abzuschalten angezeigt wäre. Bayerns Umweltminister Söder bietet ungefragt Isar-1 an und sagt: „Wann, wenn nicht jetzt, müsse das eigene Denken hinterfragt werden“.
Ja wann wenn nicht jetzt sehen wir die tollkühnste Verrenkung einer amtierenden Bundesregierung.
Jetzt, sagt die Kanzlerin müsse eine ehrliche Energiediskussion geführt werden. Was bitte hat sie dann vorher gemacht?
Japan ändert alles heißt es. Ganz gewiss! Und es testet in der Tat Geschmacksgrenzen aus, angesichts der Verheerungen dort über Landtagswahlen in Baden-Württemberg als Handlungsmotiv politisch Verantwortlicher zu sprechen. Aber es nicht zu tun hieße, einen Ministerpräsidenten Stefan Mappus, dem die Laufzeiten von Reaktoren vor Monaten nicht lang genug sein konnten und der Heute betroffen von den Ängsten der Menschen spricht, selbst die größte Unverfrorenheit durchgehen zu lassen.
Japan ändert alles? Wieso eigentlich?
Gab es eine Kernkraftsicherheit in Deutschland vor Japan, die jetzt eine Andere ist? Fallen jetzt Verkehrsflugzeuge auf ungeschützte deutsche Reaktoren, die vor Japan nicht hätten herunterfallen können? Sind die deutschen Siedewasserreaktoren plötzlich Andere, seit die Japanischen Siedewasserreaktoren havarieren?
Oder hat die Physikerin Angela Merkel, die mit Wahrscheinlichkeiten, Restrisiken und Kernkraft nur allzu vertraut ist; hat die Physikerin als politisch denkende Kanzlerin jetzt erkannt, dass das japanische Elend plus Atomkatastrophe den deutschen Bürger und vor allem Wähler eben doch so nachhaltig beeindruckt, das am Ende „Atomkraft – Ja Bitte“ und das Gerede von der „Brückentechnologie“ beim besten Willen nicht mehr durchzuhalten ist.
Keine Frage, die Tatsache sieben Meiler sofort abzuschalten, Löblich. Die Tatsache alle Meiler zu überprüfen sicher angezeigt. Die Tatsache die Atomindustrie anzuweisen abzuschalten, statt wie im Vorjahr zu Dealen, ein immerhin politikhygienischer Fortschritt.
Den Bürgern aber Erklären zu wollen „Japan ändere alles“ ist und bleibt eine, wenn auch geschickte Lüge. Die schlichte Wahrheit über die Gefährlichkeit der Atomkraft hat sich nie geändert. Sie hat aber auf grausame Weise durch Japan ein sehr häßliches Gesicht bekommen, dem sich selbst bis zur Verwirbelung wendige Politiker, wie Stefan Mappus eben nicht mehr entziehen können.
Georg Schwarte, Berlin.
(Quelle: Tagesschau.de – Kommentar: Merkels und Mappus‘ geschickte Lügen; Abschrift erfolgte durch den Autor „Gaston“ des Artikels)
Und wieder ist mir eine Floskel (nach „Alternativlos“ und „Undenkbar“) über den Weg gelaufen, die zu der Kategorie „Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich Kotzen möchte“ gehört. Es handelt sich un die Floskel „Japan ändert alles“.
Gerade diese Heuchelei macht mich betroffen und ich schäme mich für meine die Politiker dieses Landes gegenüber den Menschen, die dieses Leid derzeit erfahren müssen.