OB-Wahl Stuttgart Teil 1 zuende

Wie ich es bereits im vorherigen Artikel „OB-Wahl 2012 in Stuttgart“ vermutet hatte, ist es nun spannend. Erwartungsgemäß hat keiner die 50% überschritten. Deswegen wird ein weiterer Wahlgang in 2 Wochen notwendig.

Die Ergebnisse sind so wie erwartet.
Fritz Kuhn 36,5%
Sebastian Turner 34,5%
Bettina Wilhelm 15,1%
Hannes Rockenbauch 10,4%
Sonstige zusammen 3,5%

Interessant dabei ist, das Turner gegen die eher dem linken Bereich zugeordneten Kandidaten (Grüne, SÖS und -naja, wenigstens aus der Geschichte her- die SPD) eigentlich keine Schnitte hat. Jetzt ist die Frage, wie sich die beiden doch etwas abgeschlagenen Kandidaten Bettina Wilhelm und Hannes Rockenbauch verhalten. Schon einmal wurde eine Ablösung der CDU-Kadidaten durch die Sturheit eines abgeschlagenen SPD-Kandidaten verhindert. 1996 verhinderte der SPD-Kandidat die Wahl von „Rezzo Schlauch“ (Grüne) als OB. Auch damals hatte der Kandidat der SPD ähnlich wie heute den drittgrößten Stimmanteil (damals 13,5%, heute 16,1%). Som ist auch heute die Frage, was die beiden dritt- und viertstärksten Stimmeninhaber nu tun. Werden Sie den aussichtslosen Kampf zu Gunsten des CDU-Kandidaten stur durchziehen?
Nun, Hannes Rockenbauch hat schon vorher angekündigt, das dieser sich mit der Basis der SÖS beraten wolle und sich für seine Entscheidung 3 Tage Zeit lassen will. Bettina Willhelm will morgen Ihre Entscheidung kund tun. Sie gab sich über dieses für Sie deutlich negative Ergebnis enttäuscht.
Für die SÖS und Rockenbauch ist es ein super Ergebnis und sie können erhobenen Hauptes -wenn sie sich so entscheiden- die Kandidatur zurückziehen. Ich gratuliere Ihm und die SÖS zu diesem Ergebnis. Frau Wilhelm wird damit leben müssen, dass Sie nicht als lachende Dritte profitieren könnte. So einfach sind die Wähler nicht mehr gestrickt.
Hier bleibt es nun abzuwarten, ob die abgeschlagenen Kandidaten aus 1996 gelernt haben oder ebenso verstockt die Chancen des CDU-Kandidaten zur OB-Wahl erhöhen.
Was nicht sagen will, dass ich Kuhn für den geeignesten OB halte. Aber um Veränderungen zu erreichen und eingefahrene Wege zu sprengen muss man auch mal zurückstecken. Der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten ist nicht immer eine Gerade.

Zuletzt ist zu bemerken, das der Piratenkandidat nicht mehr die Protestwähler an sich binden konnte. Es scheint, das die Piraten nun zumindest in Stuttgart die Quittung für Ihre basisfeindliche Politik Ihrer Funktionäre bekommen habe. Bestraft wurde der Kandidat, der in seinem Amt am unabhängigsten von der Partei und anderen Funktionären gewesen wäre (mal rein hypothetisch betrachtet).

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