Wer kennt Sie nicht?
Auf der einen Seite „eBay“, das Auktionshaus, an dem man nicht vorbei kommt, wenn man auf die Schnelle was verkaufen will.
Auf der anderen Seite „PayPal“ ein zweifelhaftes Transfermittel für Zahlungen in der Hand von eBay!
Nun beide verlangen für Ihre Dienstleistungen Gebühren. Das ist auch in Ordnung so. Das nun aber der Auktionshausriese eBay neue User und wenig-Nutzer zu seinem Gebührenpflichtigen Bezahlsystem „PayPal“ zwingen möchte, halte ich für recht bedenklich. Hier ist wohl die Gier inzwischen so groß, das man doppelt abkassieren möchte.
Was bedeutet dies für den Käufer und Verkäufer?
Zuerst einmal die totale Kontrolle des Unternehmens eBay über alle Vertragsbereiche hinweg. Dann hilft ein Blick in die diversen Suchmaschinen, um festzustellen, warum ich hier geschrieben habe „zweifelhaftes Transfermittel für Zahlungen“. Es kommt immer wieder vor, das Paypal einfach Konten einfriert, und einem sein rechtmäßiges Eigentum verwehrt.
Gut kann man sich sagen, dann klagt man eben gegen PayPal!
Aber wenn man sich mal das Impressum von Paypal Deutschland anschaut, dann ist man gleich ernüchtert:
Betreiberin der Website www.paypal.de:
PayPal (Europe) S.à r.l. & Cie, S.C.A.
22-24 Boulevard Royal
L-2449 Luxembourg
Handelsregisternummer: R.C.S. Luxembourg B 118 349
Nun, eBay hat vor Jahren sich dieses Bezahlsystem unter den Nagel gerissen, also sich an eBay halten!
Mal einen Blick ins Impressum werfen? Na, was glaubt Ihr? Dann schaut:
eBay Europe S.à r.l.
22-24, Boulevard Royal
2449 Luxembourg
Firmennummer: R.C.S. Luxembourg B.120781
Die Adresse kommt einen irgendwie bekannt vor, oder? Selbst im „vereinten“ Europa sind grenzüberschreitende Rechtsfälle kein Pappenstil und für Erika Mustermann oder Otto Normalverbraucher jenseits des alltäglichen und meist auch finanzierbaren.
Also, für alle Neueinsteiger bei eBay oder diejenigen, die so wenig bei eBay machen, dass sie unter 50 Bewertungspunkte bleiben, sollen nun in das eigene kostenpflichtige Bezahlsystem gezwungen werden.
Für die die es interessiert, hier noch die Gebühren, die zum jetzigen Zeitpunkt auf die eBay gebühren zusätzlich geleistet werden müssen: AGB-Punkt 8. Gebühren
1,9 % und 0,35 Euro hören sich nicht viel an, aber das ist die Summe, die von dem ganzen Überwiesenen Betrag abgezogen wird, inkl. Verpackung und Portogeb., also von Zusatzleistungen der Auktion, die man eigentlich zum Selbstkostenpreis weiter geben sollte, gerade als privater User, die wohl der größte Kreis der von den Änderungen Betroffenen sein werden.
Ich halte diesen Zwang der Kopplung für rechtlich bedenklich. Vor allem das dies durch die fadenscheinige Behauptung der größeren Sicherheit durch den Käuferschutz begründet wird.
Schon vor Jahren haben Verbraucherschützer und allen voran das damals für Aktionshäuser größte Dorn im Auge, die Plattform „Snakecity.cc“ (nicht mehr im Netz!) von den Auktionshausbetreibern mehr Verantwortung für Ihre Plattformen gefordert.
Das Ergebnis kann man an vielen Betrugsstorys in den ganzen Jahren sehen. Mit dem aufkommen der Speicherkarten hat es einige Firmen gegeben, die diese für geringes Geld zu hunderten Angeboten haben und nie geliefert hatten. Das hatte eBay nicht daran gehindert, selbst als nachgewiesen wurde, das es weder die Firma, noch die Anbietende Person unter den angegebenen Adressen gab, weitere Auktionen der „Verkäufer“ zuzulassen. Im Gegenteil Accounts, die die Beschwerde an eBay weiter gegeben hatten, sahen sich nun wieder in Schwierigkeiten.
Es gibt etliche Methoden der Identitätskontrolle, beispielhaft sei nur mal das Postident genannt, die den Schutz der Vertragspartner sichert.
Das diese gar nicht in Betracht bezogen werden, sonder die Neu- oder Wenignutzer zu weiteren kostenpflichtigen Diensten gezwungen werden sollen ist höchst unseriös in meinen Augen.
Jetzt müsste nur die Frage sein, ob es sich diese Klientel, die Betroffen ist, das gefallen lässt.
Links:
– Heise Online: eBay führt härtere Regeln für Verkäufer ein
– Süddeutsche.de: Neue Regeln beim Online-Auktionshaus Paypal-Pflicht bei Ebay
– RP-Online: Ebay setzt neue Regeln für die Kunden
– Internet Professionell: Neue eBay-Regeln für Verkäufer
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