[Update] Stiftung Warentest warnt: Premium SMS und Abofalle

Wie ich in dem ersten Artikel „Stiftung Warentest warnt: Premium SMS und Abofallen“ hingewiesen habe, hat Stiftung Warentest vor sogenannte Abzocke bei Premium SMS gewarnt. Dabei ging es darum, das Jugendliche mit Hinweisen, wie „Gratis“ und dem vertraulichen Duzen überrumpelt werden sollen und ungewollt und unbemerkt angeblich einen Abo-Vertrag eingehen. Näheres dazu findet man in meinem oben genannten Artikel oder direkt bei der Stiftung Warentest in dem Artikel „test warnt – Premium-SMS“.
Die Stiftung Warentest hat in dem Artikel als Beispiel einer solchen Abzocke die Firma „Buongiorno GmbH“ benannt. Diese bewirbt laut Stiftung Warentest Klingeltöne und Bildchen mit den Sprüchen „Dieser Content ist Gratis. Dazu bekommst Du 100 Frei SMS“. Verlässt man sich laut Stiftung Warentest auf diese Aussage und nutzte diesen Dienst, sah man sich plötzlich auf seiner Handyrechnung mit „Abbuchungen über 2,99 Euro – alle fünf Tage“ konfrontiert.

So weit der Bericht von Stiftung Warentest vom 25.02.2010.

Nun hat die Stiftung Warentest am 10.03.2010 ein Update beigefügt:

Update [10.03.2010]: Seite umgestaltet

Buongiorno hat nach der Kritik durch test die Seite verändert und insbesondere das Wort „Gratis“ herausgenommen. Doch auch die umgestaltete Seite bietet nach unserer Ansicht keinen ausreichend transparenten Preishinweis.

(Quelle: „test warnt – Premium-SMS“)

Nun, ich war nicht faul und habe mir mal die dort erwähnten Seite mal angeschaut.
Überraschung Nummer 1 war, dass das AddOn meines Firefox, das „WOT“ angeschlagen hat:

Das AddOn „WOT“ ist keine zuverlässige Bewertung von Seiten, da diese manipulierbar ist. Aber diese kann ein Anhaltspunkt sein. Ich kann dieses AddOn für FireFox-Nutzer nur empfehlen (WOT für FireFox). Es ersetzt aber nicht die eigene Aufmerksamkeit und das berühmte „Brain 2.0“.
Also bestätigen, dass man die Seite trotzdem besuchen will und dann erwartet einen dieser Anblick:

Hier findet man also in dem vorgelagerten Fenster die von der Stiftung Warentest erwähnten Sprüche in denen das Wort „Gratis“ und das vertrauensvolle duzen vorkommt:

Hol dir die
Charts aufs
Handy!!!

sowie:

Gratis
Handycontent
+ 100 Frei-SMS
pro Woche!

(Quelle: www.websms.de vom 12.3.2010, 10:45 Uhr, Optik wie obiger Scrennshot -erstellt am 12.3.2010, 9:55 Uhr-)
Auf dieser Seite habe ich keinerlei Kostenanzeige gefunden.
Klickt man nun auf das Fenster, mit dem oben zitierten Slogan, so öffnet sich folgendes Fenster:

Also die voerherige Seite, ohne dem vorgelagertem Fenster. Auch hier konnte ich keine Preisangaben finden.
Wählt man dann einen der Klingeltöne an, dann öffnet sich eine neue Seite. Ich habe mehrere Klingeltöne aus verschiedenen Bereichen („Top Real Music“, „Klassik“, „Dance & Electronic“ usw.) öffneten sich immer gleich aussehende Seiten. Hier das Beispiel beim anklicken des Namens „Chilling“ im Bereich „Top Real Music“:

So sieht die Seite aus, wenn man Firefox mit Lesezeichen und unterer Menueleiste auf einem 15 Zoll 16:10 Laptop aufruft. Die ganze Seite (wenn man diese dann durchscrollt) sieht dann so aus:

Wie bereits geschrieben, sieht die Seite bei den anderen Klingeltönen entsp. aus, nur die klingeltonspezifischen Angaben, wie der Titel in dem grünen Balken über der Handygrafik und der Code unter der Handygrafik sind unterschiedlich:

Sende eine SMS mit TONE FSKBMA an 55455
oder fülle die Schritte 2 bis 4 aus!

Also hier in dem Beispiel „TONE FSKBMA“, wenn man dagegen z.B. den Ton „Hellejulia“ unter dem Bereich „Alltime Hits“ anklickt steht dort als Code „TONE BXGTHWA“.
Auch kann man hier zum ersten mal eine Preisauszeichnung sehen. So steht unter der Grafik zum einen:

Klingelton: € 2,99
inklusive € 0,12 VD2 Leistung

Diese Angaben sind im Gegensatz zu dem Code und der Kurzwahlnummer nicht hervorgehoben. Und ob dies eine Preisangabe für den vorherigen Text mit dem Code und der Kurzwahlnummer ist, ist für mich auch nicht erkennbar.
Sieht man dies, so kann man davon ausgehen, dass einem der Klingelton 2,99 Euro kostet. Das man aber, wie in dem Fließtext unter 4. erkennen kann beim Ausfüllen der Schritte 2 + 3 ein Abovertrag eingeht ist daraus nicht zu erkennen. Erst wenn man sich den Text unter „4 Content verschickt“ durchliest, wird einem klar, das man hier angeblich ein Abo abgeschlossen hat.
Wie es sich verhält, wenn man den Code (in diesem Beispiel „TONE FSKBMA“) den man unter der Handygrafik sieht an die Nummer sendet, kann ich nicht erkennen und habe ehrlich gesagt auch keine Lust, dies auszuprobieren.
Und überall wieder das Duzen auf dieser Seite, wie von der Stiftung Warentest in Ihrem Artikel berichtet.

Die Betrachtung der Seiten und die Aufmachung und für mich verwirrenden und widersprüchlichen Angaben lassen mich der Einschätzung von Stiftung Warentest folgen. Auch ich persönlich bin der Meinung, dass es bei diesem Angebot an der notwendigen Transparenz der Preisangaben fehlt.
Ob die Leser dieses Artikels auch dieser Meinung sind, sollen sie selbst entscheiden.
Das ist ja ein Grundprinzip von mir, das ich die Leser am liebsten nach jedem Satz auffordern will, sich selbst ein Bild zu machen und meine Meinung zu hinterfragen.

Hinweis:
Ich möchte ausdrücklich darauf Hinweisen, dass die Screenshots und Meinungsäußerungen, sowie die beschreibenden Äußerungen immer der Stand der Veröffentlichung dieses Artikels sind (abgesehen von gekennzeichneten Updates, soweit vorhanden). Webseiten unterliegen einem ständigen Wandel, weswegen es gut sein kann, dass diese Webseiten wieder verändert werden und dann nicht mehr dieser Beschreibung entsprechen.

Links:

– Stiftung Warentest: test warnt: Premium-SMS

Eigene Artikel:

„Stiftung Warentest warnt: Premium SMS und Abofallen“

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