Gestern habe ich den ersten Teil über die Autoren der so „wichtigen“ Biografien von Julia Schramm und Bettina Wulff geschrieben.
Wie es so ist, wenn man vom Hölzchen zum Stöckchen stolpert, es fällt einiges unter runter.
So auch zwei Dinge, die ich eigentlich noch zu Julia Schramm los werden wollte.
Das Erste ist ein Text, den ich über das „Montségur Autorenforum“ gefunden habe. In dem Thread über Julia Schramm im Posting „Antworten #50“ den Link zu diesem Text gefunden:
Es gab in Deutschland einmal eine politische Gruppierung, die nannte sich die Homöopathen-Partei.
Ihr zentrales Anliegen war eine ihrer Ansicht nach dringend erforderliche Reform des Medizinsystems. Nicht wenige Mitglieder dieser Partei forderten, die sogenannte „Schulmedizin“ ganz zu verbieten und nur noch Homöopathie zuzulassen, die sie als viel verträglicher, wirksamer, gesundheitsförderlicher und menschlicher betrachteten.
[…]
(Quelle und kompletten Text: Homöopathen-Partei)
Neben dem kompletten Text hat der Autor noch ein schöne Grafik dazu eingestellt. gerade dieser Text entlarvt die schräge Argumentation der Piraten.
In dem Text heißt es dann auch sinngemäß zur jetzigen Rechtslage:
Die Medien nannten dies einen Skandal, ihre Parteifreunde nannten es „ihre Privatsache“ ( Wozu dann irgendetwas verbieten?, fragten sich die Leute allerdings) oder entschuldigten sie damit, dass „sie ja, solange die notwendigen Reformen noch nicht durchgeführt sind, mit dem gegebenen System zurechtkommen“ müsse ( Aber es gibt doch jede Menge Homöopathen?, wunderten sich die Leute. Es gibt sogar Ärzte, die beides anbieten!).
(Quelle: Homöopathen-Partei; Hervorhebung von mir)
Dieser hervorgehobene Text bringt mich zu dem zweiten Punkt.
Das Zweite, was ich noch los werden wollte, ist ein Bild, dass mir seit einigen Tagen durch den Kopf geht.
Immer wieder wird das Verhalten von Julia Schramm damit entschuldigt, dass sie sich der derzeitigen Rechtslage beugen müsse (ich gebe zu, das ist meine Interpretation dieser ganzen Aussagen in dieser Richtung). Das Sie entsprechend dem geltenden (Urheber-) Recht gehandelt habe. Ja, das Ihr ja im jetzuígen rechtssystem nichts anderes übrig bliebe. Man muss nur mal bei diversen Kommentaren nachlesen um auf eine Aussage dieser Art zu stoßen.
Ich stelle mir nun vor, wie die „arme“ Julia Schramm von der GSG9 dazu gezwungen wurde, diesen Vertrag auf Basis des 2derzeitig gültigen (Urheber-) Rechts zu unterzeichnen.
Ich sehe schon, wie Julia Schramm sich weigernd, von der GSG9 unter Nutzung nichtöffentlicher Rechtshilfe nach Guantánamo verschleppt worden war und sie dann, nach wochenlangen Qualen und Folter endlich den Vertrag nach gutem deutschen Recht nicht mehr Herr Ihrer Handlungen unterschrieben hat.
Oder wie soll ich das verstehen mit den ganzen Äußerungen, dass sich die „arme“ Frau Schramm ja dem derzeitigen Rechtssystem beugen musste?
Da muss man ja noch mehr Respekt vor den Partisanen unter den Autoren haben, die aus dem Untergrund heraus Ihre Werke an diesem deutschen Recht mit anderen Wegen den Lesern zugänglich machen. Damit meine ich nicht nur die besonders Kriminellen, die Ihre Werke zum Teil ganz umsonst in Blogs, Videoportalen etc. den Internetnutzern zu Verfügung stellen, sondern vor allem die, die mit neuen Vertriebsideen die Aufdeckung ihrer selbst als Täter sogar erleichtern, wie die Menschen, die Bücher, eBooks, Tonträger, Videos im Eigenverlag oder gegen freiwillige Spende herausgeben.
Ein derzeit recht prominentes Beispiel ist das Spielangebot „Humble Indie Bundle„, das je Bundle (es gibt inzw. 6 dieser Bundle) 5 verschiedene Spiele, z.B. für dieses urheberrechtswidrige Betriebssystem Linux (schließlich wird das meist auch nicht über einen Softwareverlag verkauft, sondern umsonst im Netz angeboten! Es gibt diese kriminellen Spiele aber auch für Windows und Mac OS X) anbietet. Jeder kann sich diese Spiele über einen gewissen Zeitraum herunterladen und jeder der Downloader kann dann selbst entscheiden, ob und wie viel er für solch ein Bundle bezahlt, also was es Ihm wert ist (das ganze mal sehr einfach zusammen gefasst). Liebe Piraten, das ist ja Hochkriminell!
Auf der Webseite der Initiative „Humble Indie Bundle“ kann man sehen das 209.268 Bundles (#6, Stand gerade eben) verkauft worden sind. Und man kann dieses höchst kriminelle Angebot noch über 9 Tage (ebenfalls Stand 23.92012, Vormittags) nutzen. Sofort das bundeskriminalamt und Interpol ansetzen!
Und das schlimmste ist, es klappt! Noch schlimmer, gerade die bösen Benutzer der meist freien und kostenlosen (besser gesagt Freeware; man kann auch Spenden, muss aber nicht) Linux-Betriebssysteme haben sich dabei am Großzügigsten gezeigt:
Humble Indie Bundle 2 erreicht die 1.750.000 US-Dollar Grenze
Das Humble Indie Bundle 2 war erfolgreicher als das erste Bündel. Insgesamt wurden 1.823.358,62 US-Dollar eingenommen. Linuxbenutzer hatten mit durchschnittlich 13,76 US-Dollar am meisten für das Paket gezahlt, gefolgt von Macbenutzern (9,26 US-Dollar) und Windowsbenutzern (6,67 US-Dollar).
(Quelle: ubuntuusers.de – Ikhaya 12.2012)
Wie gut, dass Julia Schramm zu Ihrem Glück gezwungen wurde!
(Wer gerade im zweiten Teil Ironie entdeckt hat, ist als Pirat nicht geeignet 😉 )
Link:
– Gehirnsturm: Legal? Illegal? … Scheißegal? -Teil 1- Julia Schramm (Dieser Artikel hier gehört eigentlich irgendwie noch zu dem hier verlinkten)
– Gehirnsturm: Ich will “Mob” sein!
– Gehirnsturm: Legal? Illegal? … Scheißegal? -Teil 1- Julia Schramm
– Gehirnsturm: Legal? Illegal? … Scheißegal? -Teil 2- Bettina Wulff
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