* Stuttgart spezial * !!! EnBW !!! Atomkraftlobby und Kundenschreck. Meine persönlichen Erfahrungen mit diesem Unternehmen. Teil 2: Weiteres Vorgehen

So, manchmal überholen einem die Ereignisse. Die Geschichte mit EnBW entwickelt sich immer mehr zur Farce. Mal abgesehen, dass Sie sogar Einschreibebriefe mit Rückschein ignorieren, bzw. es von der chronologischen Reihenfolge so aussieht, als ob diese z.B. ein Einwurfeinschreiben erst dann bemerkt hatten, nachdem ich auf „Nichtreaktion“ und einer „Mahnung“ ein Einschreiben/Rückschein versendet habe.
Scheinbar hat man inzwischen begriffen, dass mich deren „Nichtreaktion“ nicht aus meinem Konzept bringen lässt. Nach meinem letzten Einschreiben/Rückschein hat man tatsächlich umgehend reagiert und noch in der selben Woche geantwortet. Naja, über die Behauptungen in dem Brief kann man geteilte Meinung sein (ein Bekannter von mir würde wahrscheinlich sagen, das wäre „gequirlter Mist“ 😉 ), aber wenigstens mal eine direkte Reaktion.
Vielleicht liegt es auch daran, dass inzwischen meine Beschwerde beim Innenministerium von B.-W., als Behörde für Datenschutzbelange im nichtöffentlichen Dienst bei Ihnen angekommen ist oder doch vielleicht der Brief von meinem Anwalt. Wer weiß.

Nun, eigentlich wollte ich schon längst eine Fortführung meiner Erlebnisse mit EnBW geschrieben haben. Aber es war mir nicht klar, wie ich es am besten mache.
Eigentlich gibt es drei Stränge, die sich im Zusammenhang mit EnBW auftun.

Strang 1:
Die Chronologische Abfolge der Ereignisse und das Verhalten des Energieversorgers EnBW.

Strang 2:
Die Abschussrechnung von EnBW für meine alte Wohnung. Die Transparenz dieser Rechnung und das Ignorieren all meiner Mitteilungen, sowie die eigenwillige Korrektur, auf Grund meiner Beschwerde (Widerspruch) zu dieser Abschlussrechnung.

Strang 3:
Meine Auskunft über meine Daten und die Art und Weise, wie EnBW meint mit dem Datenschutz umgehen zu können.

Nun, der Strang 1 soll eigentlich vor allem die chronologische Abfolge der Ereignisse aufzeigen und somit deutlich machen, wie ignorant der Energieanbieter EnBW in meinen Augen ist.
Der Strang 2 soll aufzeigen, wie man mit Rechnungen, die nach „Auffassung unterschiedlicher Prüfer“ ordnungsgemäß sind, meiner Meinung nach die Kunden zum eigenen Vorteil um Geld bringt.
Strang 3 ist nun wiederum ein Nebenschauplatz, aber ein Wichtiger, da die Privatsphäre und das Persönlichkeitsrecht ein sehr wichtiges Gut ist. Hier wird Deutlich, was der Energieversorger offensichtlich von diesem wichtigen Schutzgut hält.

Nun, ich habe mich entschlossen, zuerst einmal Chronologisch Aufzuzeigen, was mir bis zu der Endabrechnung meiner alten Wohnung passiert ist.
Parallel dazu werde ich eine Reihe „EnBW und der Datenschutz, sowie die Persönlichkeitsrechte“ machen, da ich gerade dieses Thema extrem wichtig finde.
Über die „Rechnungsstellung“ von EnBW werde ich mich dann nochmals gesondert beschäftigen, wenn die chronologische Beschreibung dort angekommen ist.
Evtl. gibt es ja dann auch noch eine Fortführung mit der Kündigung meiner Energieversorgung bei EnBW in meiner neuen Wohnung. Wer weiß schon, was den Jungs und Mädels dort so einfällt.

Wie alles Begann:

Nun, es war Anfang Mai 2008. Ich bin in Stuttgart zu einem Bewerbungsgespräch. Ein paar Tage Später bekam ich einen Anruf, das man mich anstellen würde, die formale Entscheidung würde in der Mitte der nächsten Woche geschehen und dann könnte ich zum 15. des Monats (dann wiederum eine Woche später) anfangen.
Gut, ich bin dann am besagten Mittwoch in der Nacht nach Stuttgart und hatte für den frühen Morgen eine Termin mit dem Hausverwalter einer Wohnungsbaugesellschaft vereinbart. Es ging um mehrere Wohnungen, die bis zur Grundsanierung Ende 2009 per Zeitmietvertrag kurzfristig Mietbar waren. Nach der Besichtigung habe ich mich bei der Wohnungsgesellschaft für eine Wohnung im annehmbaren Zustand beworben. Dies musste wegen der Dringlichkeit für mich noch vor 12:00 Uhr im Hauptsitz der Gesellschaft geschehen. Das war dann erledigt. Zu meinem (damals noch hoffentlich) zukünftigen Arbeitgeber gegangen. Dort ahbe ich dann mit meinen zukünftigen Kollegen gesprochen. Am Nachmittag war es soweit Wohnungszusage unter dem Vorbehalt der Jobzusage, die Jobzusage und dann ging es Abends auch schon wieder nach Köln.
In der folgenden Woche bin ich dann mit einem Bulli, in dem die aller notwendigsten Dinge für die ersten Arbeitstage drin waren (Matratze, Bettzeug, Klamotten usw.) nach Stuttgart. Übergabe der Wohnung, 15 Minuten, um meine Sachen in die Wohnung zu tragen.

Nun, die Wohnungsbaugesellschaft hat mich dann per Fax automatisch bei dem Energieanbieter EnBW angemeldet. Da mein Kopf wo anders war, war mir dies erst mal ganz recht. Bald darauf kam auch ein Schreiben von EnBW. Dort begrüßte man mich als neuen Kunden und legte die Abschlagssumme für Strom und Gas auf 102 Euro je Monat fest. Gut, vorher war ich immer mit anderen Menschen zusammen und das Gas wurde in Flaschen gekauft. Ich hatte überhaupt keinen Anhaltspunkt, was mich die Energieversorgung pro Monat ca. Kosten würde. Also zahlte ich diese monatliche Abschlagssumme.
Ich bin dann über Weihnachten nach Köln, wo ich meine Wohnung dort endgültig auflöste. Zurück in Stuttgart (am 6.1.2010) fand ich in der Post eine Aufforderung meine Zählerstände zum 24.12.09 mitzuteilen. Der Tag scheint den Baden-Württemberger (oder nur dem EnBW) wiederum nicht heilig zu sein?
Gut denke ich kein Problem. Da sowohl Gas, wie auch Strom komplett abgeschaltet, bzw. abgeriegelt waren, hat es ja bis zu meiner Rückkehr keinerlei Verbrauch gegeben. Also die Stände Notiert und Online mitgeteilt. Die Jungs waren dann auch sehr flott, man hat mir mit dem Datum vom 8.1.2009 (Eingang 10.1.09)die Jahresabrechnung geschickt. Das ich Dort erwähnt hatte, das ich während den Tagen bis zur Ablesung abwesend war und auch alle Energiezufuhrstellen abgeschaltet hatte (Also alle Sicherungen raus und der Haupthahn vom Gas geschlossen) wurde da auch schon ignoriert.
Was freute ich mich, dass ich eine Erstattungssumme von 472,46 Euro für zu viel bezahlte Abschläge zurück bekommen sollte. Schließlich hatte ich seit über 7 Monaten 2 Wohnungen zu finanzieren, wegen dem plötzlichen Umzug. Also direkt ein Brief an die EnBW, in dem ich meine Kontonummer mitteilte, auf das man mein Geld überweisen solle.
Wie immer, wenn es um meine Bankdaten geht, teilte ich auch den Nutzungsrahmen dieser Daten mit:

Diese Daten sind ausschließlich dazu zu verwenden, das in der Rechnung angegebene Guthaben zu überweisen. Eine Speicherung der Kontodaten widerspreche ich hiermit ganz entschieden und verweise auf §3a des BDSG, dass eine Datensparsamkeit verlangt. Das ich der Weitergabe aller meiner Daten an Dritte widerspreche sollte eigentlich klar sein, wird hier aber noch mal gesondert erwähnt.

Diesen Brief habe ich dann morgens, als ich zu meiner Arbeiststelle fuhr eingeworfen. Ich fahre normalerweise mit dem Fahrrad zur Arbeit und bin dann an der Geschäftsstelle von EnBW vorbei, die damals noch in der Lautenschlagerstraße lag.
Gut, mein ganzer Kram ist da, ich sortiere mich und vergesse den ganzen Kram. Dann kommt ein Schreiben, dass sich Ende März die Preise für Gas ändern und ich solle doch wieder zum vorgegebenen Zeitpunkt den Zählerstand ablesen und der EnBW mitteilen. Da erinnerte ich mich daran, dass ich ja noch Kohle von den Jungs zu bekommen habe. Also den Zählerstand kurz vor Mitternacht abgelesen und das Ganze der EnBW in einem Schreiben mit der Aufforderung, mir die mir zustehende Summe endlich zu überweisen.
Da ein Fehler immer mal passieren kann, war ich auch noch entsprechend nett:

Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei der Zählerstand vom 31.3.09 gegen 23:30 Uhr.
Zählernummer (Gas): XXX
Zählerstand: 13266,379

Weiter warte ich immer noch auf die Zahlung meines Guthabens, dass mir laut Ihrem Schreiben vom 8.1.09 zusteht (eine Summe von 472,46 Euro).
Leider konnte ich den Eingang dieser Summe noch nicht verzeichnen

Bitte veranlassen Sie „umgehend“ die Überweisung meines Geldes auf das unten stehende Konto.

Wie bereits in dem vorherigen schreiben erwähnt sind diese Daten ausschließlich dazu zu verwenden, das in der Rechnung angegebene Guthaben zu überweisen. Eine Speicherung der Kontodaten widerspreche ich hiermit ganz entschieden und verweise auf §3a des BDSG, dass eine Datensparsamkeit verlangt.

Was soll ich sagen, nichts weiter passiert.
Nun gut zum Ende Juni sollten sich dann sowohl die Strom-, wie auch die Gaspreise wieder mal ändern. Also bekam ich wieder die Mitteilung, dass ich doch die Zählerstände notieren solle.
Nun war ich schon nicht mehr amüsiert, ja sauer.
Dementsprechend ging das anschließende Schreiben per Einwurfeinschreiben zur EnBW. Dort habe ich für die Zahlung meines Guthabens nun eine Frist gesetzt. Es wurde mir dann die Summe von 398,46 überwiesen?
Eine Erklärung? Fehlanzeige. Natürlich, entsprechend gereizt habe ich denen geschrieben, dass ich recht erstaunt bin, dass man mir nur einen Teilbetrag überweist. Und habe den Fehlenden Betrag von 74 Euro umgehen verlangt. Dies ist nie Geschehen. Statt dessen wurden mir 74 Euro „Rücküberwiesen“ aus Rechnungen um diesen Zeitpunkt???
Da wollte man es sich wohl in der Buchhaltung einfach machen oder man ist zu unfähig, eine vernünftige Buchung durchzuführen.
Das ist das eine, was aber das pikante dabei ist, eine „Rückbuchung“ konnte dies aber gar nicht sein, da meine Abschlagszahlungen von einem anderen Konto aus getätigt wurden. Wie man sieht, habe ich oben meine Willenserklärung bezüglich meiner Bankdaten hingeschrieben, die in jedem Schreiben in ähnlicher Form zu finden waren. Hier hat also der Energieanbieter EnBW meine Willenserklärung missachtet und die Daten anders Verwendet, als ich dies erlaubt habe. Das soll aber nicht der einzige Fall von Missachtung meiner Daten bleiben.

Da es ab diesem Zeitpunkt immer skurriler wird, lasse ich mal das Geschehene bis hierhin sacken.
Eine Bemerkung noch. Zu dieser „Rückbuchung“ von 74 Euro gab es natürlich wiederum weder eine Erklärung, noch zu meinem Schreiben eine Antwort.

Der nächste Artikel im Zusammenhang mit EnBW wird die 1. Folge des Themas „EnBW und der Datenschutz, sowie die Persönlichkeitsrechte“ sein. Auch ein spannendes Thema!

Links zu den anderen Artikeln dieser Reihe:

* Stuttgart spezial * !!! EnBW !!! Atomkraftlobby und Kundenschreck. Meine persönlichen Erfahrungen mit diesem Unternehmen. Teil 1: Einführung

ANMERKUNG:

Gerne kann man mir seine Erfahrungen mit EnBW mitteilen. Vielleicht hat ja noch jemand eine solche Farce des Energieanbieters Dokumentiert? Mailadresse steht im Impressum.

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