Ich war an diesem Wochenende in meiner alten Heimat Köln. Dort sind nun die Plakate zur Kommunalwahl am 30. August aufgehangen.
Die Inhaltslosigkeit der Plakate und die Austauschbarkeit der Gesichter auf den Plakaten wird nur durch das braune gesülze der angeblichen „Bürgerbewegung“ Pro Köln durchbrochen.
Eine interessante Geschichtsauffassung ist da zu lesen.
Besonders häufig ist der Slogan:
Wir lassen den Dom in Köln
und die Moschee in Istanbul
(Frei aus dem Gedächtnis wiedergegeben)
zu lesen.
Update: Der Spruch ist Original in eine Art Kölsch geschrieben, zumindest der erste Teil: „Mer losse de Dom in Kölle und die Moschee in Istanbul !“
Nun, so weit ich es weiß, liegt Bethlehem, sozusagen die Geburtsstette des christlichen Glaubens (und des Christkindes), wie auch Jerusalem tief in dem islamischen und jüdischen Gebiet. Auch das Judentum, aus dem sich ja das Christentum entwickelt hat, liest sich in dem Alten Testament nicht gerade Europäisch oder Germanisch. Jesus war geborener Jude, afrikanischer Abstammung. Frühe Jesusdarstellungen zeigen diesen auch noch mit afro-asiatischen Gesichtszügen. Erst später wurden die Darstellungen europäisiert.
Wir haben also einen afrikanischen Juden, der eine neue Idee in die Welt gesetzt hat. Diese wurde vor allem durch die Römer später nach Europa getragen. Auf der anderen Seite haben wir einen Propheten, der eine andere (eigentlich gar nicht so weit entfernte) Idee in die Welt gebracht hat. Diese wurde auch durch das türkische Reich weit nach Europa getragen.
Beide verbreiteten sich in der weiteren Folge der Geschichte über ganz Europa. Meist Durch Reisende, die entweder diese Ideen mit in die Heimat brachten oder durch Reisende, die die Ideen aus Ihrer Heimat mit in die Fremde nahmen.
Nun spielt sich diese Bürgerbewegung -die nach eigenen Angaben etwas mehr als 350 Mitglieder hat- die Heimatschützer, indem Sie eine Moschee in Köln ablehnen. Eine Missachtung der Religionsfreiheit für die islamischen Deutschen, die es auch in Köln gibt.
Wenn die „Bürgerbewegung“ Pro Köln konsequent wäre, müssten diese auch für den Abriss des Doms sein und stattdessen ein Hügelgrab oder eine spirituelle Steinsetzung fordern. Das dies nicht geschieht, zeigt mir, dass es hier nicht um Heimat und Überfremdung geht. Sondern, dass es um die eigene Macht geht. Ich hoffe, dass die Kölner auch dieses braune Pack, wie damals den Nazis in der Elsasstrasse zeigen, dass diese in dieser Stadt nichts zu suchen haben.
Ich werde nicht auf die Seite von diesen Menschen verlinken. Nicht nur wegen meiner Antipartie für solche Menschen, sondern auch, dass ich der Meinung bin, dass die Seite Inhalte hat, die gegen das deutsche Recht verstößt, ja vermutlich sogar verfassungsfeindlich sind. Wer sich selbst ein Bild machen will, muss halt mit einer Suchmaschine die Seite dieser biedermeierlichen Brandstifter suchen.
Die Geschichte hat bewiesen, dass solche Menschen gefährlich sind und für Ihre unzulänglichkeit einen Sündenbock suchen. Und wehe deren Kritiker.
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