*Castortransport 2010* Wi(e)dersetzen oder wie gewaltätig ist der Widerstand


Hinweis:
Leider war meine Seite einige Stunden offline. Auf der Seite des Server-Anbieter liest sich das so:

„Tagesauswertung vom 2010-11-05 | Hinweise | Derzeit finden technischen Umstellungen statt, die teilweise die Performance beeinträchtigen können.“
Da sich dadurch die Ereignisse schon überschlagen haben, setzte ich meinen Artikel zu den Castortransporten nun unvollendet hier ein.

Ich wohne nun seit 2 1/2 Jahren in Stuttgart und habe zum Teil miterleben können, wie „Gewaltbereit“ die Demonstranten am 30.9.2010 waren. Wie Sie Pflastersteine getarnt als Kastanien geschmissen haben.

Ich habe im Internet und live sehen können, wie diese linken Terroristen sich als schwäbische Hausfrau und Rentner verkleidet haben und gekidnappte Kinder an die Front der Auseinandersetzung geschoben haben. Diese Chaoten nutzen brutal das Internet aus, um Ihre Lügen zu verbreiten, so das die „einzige Wahrheit“, verkündet auf der Pressekonferenz der Einsatzleitung zur Farce verkommt.
Nun aber Schluss mit Lustig und dieser Ironie.

Ähnliches, was man der Bevölkerung in Stuttgart vormachen wollte ist schon seit Jahrzehnten Programm im Widerstand gegen Atomkraft. Ungehindert dessen, das es an 1979 gegen die Atomkraft die Großdemos in Bonn gab, hat man die Demonstranten schon damals als Außenseiter der Gesellschaft hinstellen wollen. Wie auch der Begriff „Berufsdemonstranten“ in den Auseinandersetzungen gegen „Stuttgart 21“ bei etlichen ewiggestrigen wieder Hoffähig wurde.
Leider gibt es nun Handys mit Videofunktionen, YouTube, Livestreams und vieles mehr. Da wird die Behauptung vom Gewalttätigen „Berufsdemonstranten“ immer unglaubhafter. Da hilft es auch nicht, das „Blöd“ und Konsorten weiterhin versuchen dieses Bild von den Demonstranten zu verbreiten.
Gerade im Anti-AKW-Kampf kennen viele diese Behauptungen. Dabei sind schon immer die Betroffenen Menschen vor Ort mit auf die Straße gegangen und haben Widerstand geleistet.
Das war aber den Brandstiftern gegen der Demokratie nicht recht und man versuchte Einfluss auf die Bilder zu nehmen, die in der Öffentlichkeit gelangen sollten. Trotzdem sind viele Planungen durch den Widerstand der Bevölkerung gescheitert. So habe ich mich noch Ende der 70er und Anfang der 80er in Kalkar von Wasserwerfern beschießen lassen müssen, sozusagen als „Vorgeschmack“ für das „Wunderland Kalkar“, was letztendlich aus dem nie in Betrieb genommenen Kernkraftwerk Kalkar entstanden ist. Und ich gebe zu, ich habe mich gewalttätig auf einem Privatgelände mit der Erlaubnis des Besitzers befunden. Auch lagen bei mir zu Hause ein paar leere Weinflaschen herum. Der Beweis, das ich hochgradig Gewalttätig war, da wir ja spätestens seit der Razzia 1972 im Georg-von-Rauch-Haus wissen, das leere Weinflaschen nur einen Zweck haben (jedenfalls nach Meinung der Polizei und der „Blöd“), nämlich zum Bombenbau.
Man sieht also, das die Versuche, Demonstranten und Menschen, die nicht mit der aktuellen Politik einverstanden sind, zu kriminalisieren nicht neu ist. Auch das man versucht, die Kälber, die man zur Schlachtbank der „demokratischen Entscheidungen“ führen will, etwas vor zumachen ist nichts neues.
Etwas hat sich aber in den letzten Jahren geändert. Es ist so, das die Aufzeichnung und das veröffentlichen von Videos inzwischen für fast jeden möglich ist. Eine Kamera oder ein Handy mit Video-Funktion können sich viele leisten. Ein Video bei YouTube oder einem anderen Anbieter hochzuladen kann man notfalls von einem Internetcafé aus, wenn man nicht schon per Handy mit den entsprechenden Seiten verbunden ist.
Es ist der (Un-) Ordnungsmacht nicht mehr möglich, die paar Kameras abzudrängen und nachher Ihre „Beweise“ vorzulegen. Wie so was aussieht, konnte man ja sehr gut an der Pressekonferenz zum Einsatz in Stuttgart gesehen. Da hat man so viele Fehler gemacht, das es schon Peinlich ist. Vor allem meinte man, die bereits der Öffentlichkeit zugänglichen Videos ignorieren zu können. Das man im Nachhinein noch den Zeitcode der angeblichen Beweisvideos dafür, das die Gewalt zuerst von den Demonstranten ausgegangen sei, geschwärzt hat, ist ein Armutszeugnis sondergleichen.
Ja, auch das Verfassungsgericht gibt den Bürgern noch recht, so gibt es eine Entscheidung darüber, das eine Sitzblockade nicht automatisch eine Nötigung (und damit Gewalt) sei. Das solche Entscheidungen die Politik und den ausführenden Organen letztendlich nicht schert, kann man bei jedem Castor-Einsatz und auch gerade erst in Stuttgart sehen.
Von daher habe ich mir auch das Wortspiel zu Aktion „Widersetzen“ des gleichnamigen Webauftritts.
Seit Jahrzehnten leisten die Bewohner in Gorleben widerstand gegen die Transporte und dem Versuch der Politik bezüglich der Endlagerung Tatsachen zu schaffen. Täglich kommen neue Nachrichten. Wasser dringt in den Salzstock, man hat ein mehrfaches an Fässern dort gelagert, als behauptet wurde, Gas tritt durch die Salzschicht durch, usw. Trotzdem hält man weiter an einem Endlager in diesem dafür unsicheren Gebiet fest. Ja man versucht weiterhin Tatsachen zu schaffen.
Dem Widersetzen sich die Bürger dieses Landes.
Und das Internet bietet da durchaus neue Möglichkeiten. Ein paar Dinge möchte ich hier mal aufzeigen.
Zuerst einmal die Spots zum Widerstand gegen die Castortransporte, die in vielen Kinos laufen. Über 90 Kinos haben den Spot kostenlos in Ihren Räumen gezeigt, mehr dazu „X-Tausendmalquer“

Die Initiative X-tausendmalquer ist eine Gewaltfreie und ungehorsame Bewegung gegen diesen Atomwahnsinn.
Um die Menschen vorzubereiten und auch deutlich zu machen, wie die eigen Position ist, hat diese Gruppe neben den obigen Clips auch ein „Mobilisierungs-Video“ erstellt:

Eine weitere Form des „zivilen Ungehorsames“ ist das „Schottern“. Mit dem entfernen von Schotter unter den Bahnschwellen soll eine Weiterfahrt der Castoren ins Wendland verhindert werden. Auch zu dieser Widerstands-Form gibt es Videos, die von dem Vorhaben berichten:

Sehenswert ist auch das Video, das man hier sehen kann: „Das neue Wendland.net – „Castor Schottern – Übung macht den Meister““

Die ersten Folgen dessen, das die Bürger nicht bereit sind, sich vorschreiben zu lassen, wie sie in den nächsten Jahrzehnten und sogar die nächsten Generationen zu leben haben, zeigt schon seit längerem Spuren. So ist bei Spiegel-TV ein Bericht zu sehen gewesen, der eine sich um die Polizei als Erfüllungsorgan der Politik aufzeigt und wie diese inzwischen durch die Brandstifter auf Ihren politischen Posten zerrieben werden. Unter dem Titel „Polizei überfordert – zu viel Protest“ berichtet Spiegel-TV folgendes:

Dies ist gut so. Es kann nicht sein, das die Polizei Handlanger der Politiker gegen deren Auftragsgeber, dem Volk eingesetzt werden. Es wird Zeit, das die Politiker das werden, wozu sie gewählt werden, zu „Vertreter“ des Volkes. Solange dies nicht so ist, ist „ziviler Ungehorsam“ Pflicht. Sei es in Stuttgart, im Wendland oder im Internet.

Da der Transport nun auf dem Weg ist und ich durch die stundenlange Abgeschnittenheit zu meiner Seite eigentlich viel zu spät. Deswegen nun den Artikel unvollständig eingestellt und vor allem „Widersetzen“ und sich „wieder setzen“:

Links:

– Castorticker.de: Liveticker zu und um den Castortransport!

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