Gleich wird die Jacke angezogen, die „Stimmbenachrichtigung für die Volksabstimmung über das S21-Kündigungsgesetz“ genommen und zum Wahllokal, falsch „Abstimmungsraum“ gehen und mein Kreuz machen.
Aber ich stimme über die Finanzierung des Bahnhofes durch die Landesregierung ab und nicht über S21 ja oder nein!
Das ist nicht Inhalt der Volksabstimmung!
Auch wenn die Mehrheit des abstimmenden „Landes“ für die Weiterfinanzierung ist oder noch schlimmer, die Mehrheit dagegen aber nicht das erforderliche „Quorum“, so ist dies noch keine Entscheidung der Stuttgarter Bürger über die „Städtebauliche Maßnahme S21 Ja oder Nein!
Eigentlich ist die Abstimmung eine Farce und dient meiner Meinung nach nur dazu, den Grünen eine Basis zu geben, warum sie „gezwungen“ sind, den Bau weiter zu dulden und als Regierungspartei weiter mit zu finanzieren. In der kurzen Zeit der Regierungstätigkeit sind wieder so viele Dinge aufgetaucht, das bei wirklichen Willen der Pöstchenerhascher das Projekt schon längst mehr als Fragwürdig sei.
Kretschmann hat dies schon mehr als deutlich gemacht, das man die Entscheidung der Volksabstimmung respektieren muss, egal, ob das Projekt wirklich so zu realisieren ist.
In einer Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg“ kann man sehr deutlich sehen, wie ein Vorstand, Herr Kefer sich um die Aussage drückt, was passiert, wenn die Kosten höher als die Grenzziehung werden. Nicht nur das, ein genauer Beobachter wird die versteckte Drohung hinter den Ausweichenden Worten sehen, die dieser Ausspricht. Und wir wollen nicht vergessen, das die Bahn wegen Fehlschätzungen schon einige Bauruinen in die Landschaft gesetzt hat. In Stuttgart könnte sie es damit sogar schaffen eine komplett vorhandene Struktur zu vernichten.
Es lohnt sich diese 1 1/2 Stunden anzusehen (ich weiß, am Tag der Abstimmung reichlich spät):
Übrigens ist Herr Kefer eben dieser, der es als nicht erheblich findet, das körperlich beeinträchtigte Menschen, zum Teil bestimmt in Rollstühlen unterwegs im Katastrophenfall jämmerlich verrecken, wenn Sie niemand weg trägt aus dem Bahnhof! Also ein Mann der im Zweifel über Leichen geht! (ich berichtete: „* Stuttgart spezial * !!! S21 !!! Wie der Bürger kriminalisiert wird!“).
Wie Kefer rumeiert, als es um die Kosten geht, kann man sehr gut ab der 30ten Minute sehen, als die häufigste Frage der Zuschauer beantwortet werden soll, was passiert, wenn die Kosten höher werden.
Kurz vor der Volksabstimmung wurde ich dann noch per Briefspam von dem Bürgermeister Schuster belästigt, in dem er Horrorvisionen beim Nichtbau aufzeichnet, ohne das diese wirklich begründet sind und natürlich nur das Paradies, wenn S21 gebaut wird. Auch schöne Bilder von einem grünen Park wo man am Rand eine Trabantenstadt sieht. Was verschwiegen wird ist, dass das Grün im Vordergrund der jetzige Park ist, also das was sowieso schon Grün ist und die Trabantenstadt im optisch weiten Hintergrund die jetzige Bahnfläche ist. Und genau darum geht es. Der Park wird zum Naherholungsgebiet derjenigen, die sich die Innenstadtlage dort leisten können. Wer glaubt, dann noch am Grillplatz im unteren Schlosspark fröhlich und unbeschwert seinen Geburtstag oder sonst was zu feiern, der wird dann garantiert von den Herrn des 30. September 2010 eines besseren belehrt.
Besonders unten die Bilder „Heute“ und „In Zukunft“ finde ich witzig. Schon im zweiten Bild zeigt man den Innenbereich eines Wohnkarrees. Wer glaubt denn wirklich, das er als Normalsterblicher dort Zutritt hat? Das werden sich die Geldmenschen in Parterre mit Terrasse sehr schnell verbitten.
Was auch schön ist sind Bild 3 und 4 der Vergleiche. Auf Bild 3 sieht man die Bahnstrecke mit der Baumreihe zum Park hin. Auf Bild 4 sieht man einen Schönen grünen Park mit einem Wall, der ins nirgendwo führt. Im Hintergrund das „Museum Schloss Rosenstein“. Schaut man sich das große Panoramabild oben an, müssten da aber satt dem Horizont die Mehrstöckigen Häuser der Trabantenstadt stehen.
Das kann für mich also nur bedeuten, das Herr Schuster als Unterzeichner des Schreibens mich belügen und täuschen will!
Auch gibt es sehr unterschiedliche Rechnungen zu den Ausstiegskosten. Von Gegenern des Ausstieges wird gerne die Summe 1,5 Milliarden in den Raum geworfen.
Wieso glaube ich nur dieser Aufstellung der Kostenposten der angeblichen 1,5 Milliarden und was es tatsächlich Kostet eher (auch wenn ich glaube, das es letztendlich auch beim Ausstieg teurer wird, als hier dargestellt, da wir als Steuerzahler alle Kosten tragen, egal ob Kommune, Land, Bund oder bundeseigene Betriebe), als den Schwarzmalereien der S21 Beführworterrn und Ausstiegsgegnern:
(Quelle: Umkehrbar e. V. – Tatsächliche Ausstiegskosten)
Ich habe mich entschieden, welche Abstimmung ich heute treffe.
Aber es ist meine Entscheidung über den finanziellen Ausstieg des Landes und nicht über den Bahnhof!
– Gehirnsturm: „* Stuttgart spezial * !!! S21 !!! Wie der Bürger kriminalisiert wird!“
– Gehirnsturm: Sammlung eigener Artikel zum „Thema Stuttgart 21“