Ich habe bereits vor der Wahl und nach der Wahl des letzten Bundespräsidenten, eben jenen Wulff geschrieben, dass die Schmierenkomödie um das höchste repräsentative Amt des Bundespräsidenten mit dieser Wahl einen neuen Höhepunkt gefunden hatte.
Im Kontext zu meinem Artikel „the day after: Die Farce um die Bundespräsidenten-Wahl ist vorbei!“ habe ich den jetzigen Beitrag mit etwas künstlerische Freiheit mit „the year after“ begonnen. Es ist nicht ein Jahr danach, sondern ein paar Monate länger.
Schon damals habe ich kritisiert, das bei der Wahl jede Überlegung der Gesamtrepräsentation den parteipolitischen Überlegungen hinten an gestellt wurden.
Es wurde kein Repräsentant für Deutschland gesucht, sondern es wurde eine Machtabstimmung über die dort schon angeschlagene Regierung vorgenommen. Das erbärmliche dabei ist, das sich die meisten Personen, die abstimmen durften diesem Machtspiel gebeugt haben.
So lange dieses repräsentative Amt durch machtpolitische Interessen getrübt wird, wird sich an der Farce des Postens nichts ändern. Gesucht wird nicht ein Repräsentant für Deutschland, der auch mal unbequem sein kann, sondern eine Marionette, die nach Wunsch der Regierung zappeln soll (so lange diese noch an der Macht ist, wenn er Bundespräsident gewählt wird).
Schon allein, das der Bundespräsident es mehrfach schon hätte verhindern können, mit seiner Unterschrift Verfassungsfeindliche Gesetze zu verabschieden, die das Verfassungsgericht dann wieder einkassieren musste, zeigt, was von Ihm erwartet wird von der Regierung.
Ein Bundespräsident hat durch die gewählt zu werden, die er repräsentieren soll, dem Volk in unserem Land!
Zum Vorgang selbst zitiere ich einfach mal ein wenig von dem, was der Kollege „Christian Sickendieck“ auf F!XMBR geschrieben hat:
Christian Wulff am Ende
An einen Rücktritt des Bundespräsidenten Christian Wulff führt seit dem heutigen Abend kein Weg mehr vorbei.
[…]
Dieser Kredit wäre nicht der Rede wert, hätten Wulff und Geerkens nicht von Anfang an versucht, diesen zu verschweigen. Wenn man die Aussagen Geerkens im Spiegel liest, könnte man sogar von einem konspirativen Vorgehen sprechen. Als die Vorkommnisse diese Woche bekannt wurden, schwieg Wulff zuerst, um dann einen kleinen Fehler einzugestehen, aber auch weiter darauf zu beharren, der Kredit käme von Edith Geerkens. Noch einmal: Selbst wenn der Kredit von Egon Geerkens gekommen wäre, wäre dies kein Problem. Das Problem liegt im Verhalten Wulffs. Er ist offensichtlich charakterlich und moralisch nie in Schloss Bellevue angekommen.Heute Abend hat Christian Wulff seine moralische Bankrotterklärung abgegeben. Auf die neuen Veröffentlichungen im Spiegel weiß der Bundespräsident nur noch per Anwalt zu reagieren. Ein Bundespräsident, der auf unangenehme Veröffentlichungen nur noch über seinen Anwalt spricht, hat sein Amt verwirkt.
[…]Christian Wulff hat sein Amt aufgegeben.
(Quelle: F!XMBR – Christian Wulff am Ende)
Um es klar zu stellen, ich war der Meinung, das die wenigsten Bundespräsidenten das Recht hatten, sich als „Repräsentanten der Deutschen“ zu bezeichnen. Nicht nur Wulff hat den Ruf des Amtes geschadet.
Ein Bundespräsident ist auch nicht unfehlbar! Das will ja keiner. Aber er hat über die Parteiinteressen zu stehen und das haben die Bundespräsidenten zum größten Teil Ihrer Amtsträgerschaft nicht erfüllt. Es gab immer mal wieder Momente die eines Bundespräsidenten würdig waren, aber das war es auch schon.
Und ich bleibe dabei, solange der Posten von parteipolitischen Interessen geprägt ist, wird dies immer so bleiben.
Links:
– F!XMBR: Christian Wulff am Ende
– Gehirnsturm: Die Farce um die Bundespräsidenten-Wahl wird duchgeführt!
– Gehirnsturm: the day after: Die Farce um die Bundespräsidenten-Wahl ist vorbei!
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