Nun, es ist immer wieder erstaunlich, wie dieser Mensch die Maßstäbe setzt.
Deswegen habe ich mich entschieden, das ich bis der Typ von der politischen Bildfläsche verschwunden ist, den „Wu(l)ff des Tages“ zu präsentieren. Das als lose Folge von Sprüchen, die er selbst von sich gegeben hat: Sei es in der Vergangenheit und an denen er sich selbst jetzt scheinbar nicht misst oder im Zudsammenhang mit den jetzigen Dingen, die da so auftauchen. Da er ja fast ausschließlich über seinen Anwalt mit uns spricht, werden die aktuellen Zitate dann wohl eher mit „Wulff duch RA Lehr“ gekennzeichnet sein.
Den Anfang hatte ich gemacht mit einem Spruch von 1999, der aus einem Interview mit Wulff zu dem damaligen Ministerpräsidenten Glogowski:
Es muss jeder Eindruck von Korrumpierbarkeit schon im Ansatz verhindert werden. Es darf gar nicht erst zur Korruption kommen, sondern es muss der Anschein von Korrumpierbarkeit, von Abhängigkeiten, von Sponsoring von Politik und Politikern vermieden werden.
(Quelle: Deutschlandfunk – Glogowski, Niedersachsen und die Folgen vom 26.11.1999)
Das macht sehr schön deutlich, wie sehr Herr Wulff die Maßstäbe unterschiedlich setzt.
Das nun gerade die Anhänger dieses Saubermannes mit den Beispielen von Politiker anderer Parteien kommen, ist ebenso jämmerlich. Als ob die tat eines anderen die eigene Tat beschönigt. Ähnlich des Falschparkers, der sich darüber Aufregt, dass der Nachbar gestern kein Knöllchen bekommen habe.
Die Aussage, das ich persönlich z.B. Wulff nicht für Tragbar halte ändert nichts daran, das ich andere Politiker nicht für Ähnlich Korrupt halte. Diese sind aber nicht das Thema. Für mich ist z.B. sehr wohl die Frage, ob eine Partei, wie die Grünen für mich wählbar ist, wenn ein Trittin oder ein Joschka Fischer dann evtl. wieder verantwortliche Posten bekommen. Dies relativiert aber in keinster Weise die Taten von Wulff.
Interessant dabei ist auch, wie jämmerlich die ganze Struktur in den höheren Kreisen sein müssen.
Wenn ich lese, dass ein Hotel dieser Kategorie von einem scheinbar öfters dort übernachtenden Gast „Vorkasse“ verlangt, bin ich schon erstaunt. Das dieses Hotel dann scheinbar nicht mal fähig ist die Buchung aufzusplitten und so dem Herrn Wulff die Peinlichkeit zu nehmen, seinem „Freund“ die mehrere Hundert Euro sozusagen über den Tisch zu schieben, wie in einem schlechten Mafia-Film ist ebenso erstaunlich. Das dann der Freund im Hotel dann 4 Jahre später die Belege ausgehändigt bekommen will, nachdem er dort persönlich wegen diesem Urlaubsaufenthalt interveniert hat mutet dann auch seltsam an. Das dann noch von dem Anwalt nachgeschoben wird, nachdem der Anwalt von Wulff diese Aktion als „unglücklich“ bezeichnete, das er (also Groenewolds Anwalt) ihn dazu aufgefordert habe, mutet eher nach Flickschusterei der Rechtfertigung an.
Gut ich bin normalerweise nicht in so hohen Häusern unterwegs. Das Hayet und Maritim waren so meine höchsten Gefühle. 😉
Aber selbst in diesen „geringwertigeren“ Hotels war es so, das man (richtig) zur Buchung eine Kreditkartennummer angeben musste. Das war dann nicht immer meine, sondern auch schon mal die der Auftragsfirma, für die ich dann unterwegs war. Seltsamerweise wurde da aber nicht „vorher“ abgebucht, sondern erst beim Auschecken. Und wenn ich, wie es auch schon vor gekommen war, noch einen oder 2 tage privat dran gehängt hatte (vorher mit gebucht!) war es auch kein Problem, die Rechnungssumme zu splitten und mit den verschiedenen Kreditkarten (Firmenkarte udn meine Private, bzw. je nachdem auch mit EC-Karte). Auch das ich Sonderkosten, wie z.B. Getränke aus der Minibar oder den Drink abends an der Bar nicht über die Firmenkreditkarte laufen lies, sondern gesondert zahlte war, wie es ja bei dem Auschecken der Wulffs auch angeblich so war, kein Problem.
Aber scheinbar ist die Buchungssoftware eines solch hohen Hauses für solche alltäglichen Aufgaben, wie sie wohl sonst nur beim niederen Volk vorkommen nicht ausgerüstet. Oder gibt es bei den Besuchern eines solch noblen Hauses selbst bei wiederkehrenden Gästen so viele Zechpreller, das Vorkasse unabdingbar ist?
Gerne hätte ich ja gerne nachgeschaut, wie die Zahlungsmodalitäten im Hause „Hotel Stadt Hamburg“ sind, aber auf Ihrer Homepage kann man weder die Buchungsbedingungen, noch eine AGB abrufen. Also bleiben die üblichen Geschäftsabläufe des Hotels wohl im dunkeln. 😉
Auch der neuste Wulff/Groenewold-Fall ist mehr als Merkwürdig. Wulff hatte über ein Jahr ein „Firmenhandy“ des „Freundes“. Merkwürdig, der angebliche Grund für diese „Überlassung“: Wulff fühlte sich abgehört!
Da stellt sich doch die Frage, ob es einen Grund gab, das er dieses Gefühl hatte? Oder waren seine Geschäfte/Kontakte so, das er eine Abhöraktion befürchtete?
Das er mit dieser Vermutung nicht nach außen gegangen ist, mutet eher an, das entweder irgendetwas nicht koscher gelaufen ist oder man jetzt ein Gegründungsnetz knüpft, um diesen merkwürdigen Umstand zu begründen. Das man dabei einen solch „moralischen“ Grund heranzieht, wie die Vermutung, das der arme Wolff abgehört wurde, ist schon hanebüchen. Jetzt fehlt nur noch, das der politische Gegner zu solch illegalen Mitteln gegriffen habe und der arme Wulff deswegen so lange als Ministerpräsident gescheitert ist.
Eigentlich wollte ich als nächsten Spruch die Behauptung durch Wulffs Anwälte reinsetzen, das Wulff den Urlaub in Bar erstattet habe:
„in bar im Hotel beim Auschecken“.
Aber da der arme Wulff sich nun auch noch eines Freundes bedienen musste, um sich vor dem Abhören seines Telefons zu schützen rührt mich doch sehr. Deswegen doch den eher für die Präsidentschaftszeit des blenders Wulff folgendes Zitat:
Es ist tragisch, dass Deutschland in dieser schwierigen Zeit keinen unbefangenen Bundespräsidenten hat, der seine Stimme mit Autorität erheben kann.
Christian Wulff 2000 (Zur Flugaffäre von Johannes Rau)
Ich werde mal hier die von mir genommenen Zitate in der chronologischen Reihenfolge der Einstellung auflisten. In der Hoffnung, das diese nicht all zu lang wird. Eine Hoffnung, die wohl leider nicht sehr schnell erfüllt wird:
1.
„Es muss jeder Eindruck von Korrumpierbarkeit schon im Ansatz verhindert werden. Es darf gar nicht erst zur Korruption kommen, sondern es muss der Anschein von Korrumpierbarkeit, von Abhängigkeiten, von Sponsoring von Politik und Politikern vermieden werden.“
Christian Wulff 1999
2.
„Es ist tragisch, dass Deutschland in dieser schwierigen Zeit keinen unbefangenen Bundespräsidenten hat, der seine Stimme mit Autorität erheben kann.“
Christian Wulff 2000
3.
„Ich leide physisch darunter, dass wir keinen unbefangenen Bundespräsidenten haben“
Christian Wulff 2000
Links:
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