Wulffs Transparenz!

Eigentlich wollte ich heute Abend Zitate von Wulffs Interview seinen anderen Zitaten gegenüber stellen und natürlich kommentieren. So z.B. „Derjenige, der ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein“ mit den vielen Zitaten, wo er sich als einer der ersten Steinewerfer in vorderster Front betätigt hat.

Aber ich muss sagen, ich bin sprachlos!

Schon am Morgen habe ich mit Kollegen über das Interview gesprochen. Gerade die Stelle in der er behauptete, das er nicht die Berichterstattung verhindern wollte, sondern Verschieben habe ich als einen der Knackpunkte für die Zukunft gesehen. Nicht das ich dem Interview viel abgewinnen konnte. Es war in meinen Augen eine Schmierenkomödie.
Nein, wir waren an einem Punkt, wo Wulff einer Behauptung von der „Bild“ klar widersprach. Schon zu dem Zeitpunkt habe ich behauptet, das er (Wulff) sich selbst kein gefallen getan hat. Als dann der Brief von Diekmann an Wulff ging, war klar, das konnte Wulff nicht mehr gewinnen. Für Diekmann war dies die berühmte „Win-Win-Situation.

Die Tragik ist, das Wulff sich selbst dem Ganzen hat ausgeliefert und das schon lange vorher.
Was noch tragischer ist, Wulff hat sich selbst den Hyänen zum Fraß vorgeworfen. Er hat schon früh die Chance verpasst, diesem Schierenkonzern Springer mit seinem Boulevard-Blatt den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Ich glaube nicht an daran, das die Bild mit Ihrer Kampagne edle Ziele verfolgt.
Aber ich glaube auch nicht, das Wulff ein sauberer Amtsträger ist.

Er meint, mit der Entschuldigung und der Annahme der Entschuldigung sei es getan gewesen? Deswegen habe der Inhalt nichts in der Öffentlichkeit zu suchen.
Gut und warum hat er dies nicht genau so in dem Interview gesagt? Statt dessen setzt er einen Inhalt in die Welt, die seinen derzeitig größten Feind angreift.
Über das Problem, das ich mehr oder weniger mit der „vierten Macht“ in dem fall habe, ist von mir auch ausführlich dargesetellt.

Ich verlinke auf alte Artikel von mir aus der Zeit der Wahl des Bundespräsidenten. Ja, da sieht man, das Wulff nicht mein Bundespräsident ist, es nie war. Aber ebenso wenig Herr Gauck. Das hatte nicht vordergründig mit den Personen zu tun, sondern mit der Farce, wie die Wahl und das Geplänkel davor ablief. Es wäre verlogen, jetzt zu behaupten, das mir die Person Wulff nicht auch missfiel. Ich habe damals sehr deutlich erklärt, das ein Parteipolitiker, der direkt aus seiner Parteipolitischen Regierungsarbeit nicht die nötige Distanz zu der Regierung und dem politischen Tagesgeschehen haben kann, um dieses Amt auszufüllen. Die kurze Geschichte des Wulffs hat mir meiner Meinung nach recht gegeben.
Heute kann ich sagen, nicht nur die Farce der Wahl ist mir zuwider, jetzt ist es auch (endgültig) die Person, die ich unerträglich finde.

Da Wulff das Volk aus dem Amt des Präsidenten des deutschen Volks isoliert, liegt es nun am Volk, Ihm auch den Rücken zu zukehren, vielleicht auch mit einem Schuh in der Hand.

Jetzt habe ich in meiner „Sprachlosigkeit“ fast ebenso viele Worte gemacht, wie der Kollege Chris bei F!XMBR vor „Sprachlosigkeit“ gemacht hatte. 😉

Links:

– Gehirnsturm: Die Farce um die Bundespräsidenten-Wahl wird durchgeführt!
– Gehirnsturm: the day after: Die Farce um die Bundespräsidenten-Wahl ist vorbei!
– Gehirnsturm: the year after: Die Farce um den Bundespräsidenten geht munter weiter!
– Gehirnsturm: Wo bleibt die Strafverfolgung gegen Wulff wegen Beleidigung des Volkes im Amt?
– Gehirnsturm: Die Farce Wulff geht weiter oder die Frage “hat er oder hat er nicht”
– Gehirnsturm: “Bürger Wulff” und die “vierte Macht” – Hat die Presse versagt?
– Gehirnsturm: Das “Interview” mit dem “Bürger Wulff”
– Gehirnsturm: Wulff zum Thema “Offenheit” und “Transparenz”!

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