Der Titel ist natürlich ironisch gemeint (ich schreibs nur sicherheitshalber mal hier hin, für die Humorlosen).
Es ist aber ein mutiger und sehr seltener Schritt, das ein Betroffener der Veröffentlichung von Aufzeichnungen zustimmt, die einen weiten Bereich seiner Privatsphäre betreffen.
Für die Gutachter-Gläubigen, die nichts hinterfragen wird dies natürlich die Bestätigung sein, das sie schon immer recht hatten, weil (z.B.) der Leipziger das ja in seinen Gutachten so schreibt. Was hier aber jeder machen kann, ist die von den Gerichten ignorierten Gutachten von Herrn Simmerl und Weinberger. Auch kann man sich ein Bild über das Gutachten von Herrn Päfflin machen und dieses mit seinen Ausführungen vor Gericht vergleichen.
All dies ist jetzt durch diese Preisgabe über privateste Belange möglich.
Herr Mollath muss jetzt stark sein. Ebenso wie es scheinbar einige Idioten gibt, die meinen mit Drohungen ihren eigenen Frust im Namen von Mollath freien Lauf zu lassen (lt. Mitteilungen werden ja etliche Gutachter, die Ex-Ehefrau und Andere angeblich massiv bedroht), so werden nun Interessengruppen für den Status Quo keine Hemmungen haben schweres Geschütz aufzufahren. Ich habe das selbst bei weit aus geringeren Umständen erlebt.
Auf der anderen Seite hebt dies den Wissensvorsprung von Journalisten, wie die Frau Lakotta, die selbst hervorhebt, das sie alle Gutachten etc. eingesehen habe. Was verwunderlich ist, da Herr Mollath keine Zustimmung (die notwendig ist) gegeben hatte. Auch hier ist (eigentlich die Aufgabe der bayerischen Justiz) nachzufragen, wer u.A. Frau Lakotta mit diesen Infos widerrechtlich versorgt hat.
Die Stellungsnahme zur Veröffentlichung und die 9 Dokumente (wobei das letzte eine Sammlung von über 300 Seiten ist) sind auf der Dokumentationsseite von Herrn Strate, einem der Anwälte die sich dem Fall Mollath angenommen haben veröffentlicht: Rechtsanwalt Strate – Dokumentation
Es beginnt mit der Datei „Erklärung der Verteidigung vom 22.8.2013“ und darunter.
Bemerkung:
Das so offen mit Verhandlungsdokumenten umgegangen wird ist durchaus nicht üblich. Wer nun denkt, das er hier auch so Umfangreich über das nun anlaufende Verfahren informiert wird, der wird enttäuscht. Dies ist nicht erlaubt.
Dazu auch der rechtliche Hinweis von Herrn Strate am Begin dieser Dokumentation: Rechtlicher Hinweis zur Veröffentlichung von Dokumenten aus Strafverfahren [PDF 15,8 KB]
Links:
Eigene Artikel zum Thema Mollath
- Wahnsinn! Der Fall Mollath (und viele mehr)
- Das “Modell Mollath” soll auf einen rechtlichen Boden gestellt werden!
- Mollath und die Frage ob Frau Merk lügt
- Mollath und der Nordbayerische Kurier
- [Update] Mollath und der Nordbayerische Kurier und die Polizei!
- [Update-2] Der Nordbayerische Kurier, dessen Chefredakteur und der Datenschutz
- Ministerin für Justiz und für Verbraucherschutz in Bayern -Beate Merk- eine Täuscherin?
- [Mollath] Die “Stellungsnahmen” des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz Bayern – Teil 1 (Teil 2 muss noch etwas warten)
- [Mollath] Ein angeblich “neues” altes Attest soll nun alles ändern?
- [Mollath] Die Atteste oder die Frage nach “unecht”, “gefälscht” oder “echt”
- !!! UPDATE !!! [Mollath] Die Atteste oder die Frage nach “unecht”, “gefälscht” oder “echt”
- Bayern: Brief an den Ministerpräsidenten = Ab in die Klapse (hier geht es um die Zwangsräumung und Verräumung in Rosenheim – nicht Mollath)
- Die Justizministerin von Bayern -Frau Beate Merk- und das Problem mit dem Schwindeln (eine persönliche satirische Abrechnung mit Frau Merk)
Weitergehende Infos zum Thema Mollath:
- Gustl for Help: Die offizielle Seite der Unterstützer von Gustl Mollath (Mit einer Chronologie und viel Material, neben Infos auch viele Dokumente)
- Anwaltsbüro Strate: Verfahren gegen Gustl Mollath (Umfangreiche Dokumentensammlung zu den jüngsten juristischen Vorgängen im „Fall Mollath“)
- Gabriele Wolff (Blog): Eine recht umfangreiche Sammlung über den „Fall Mollath“ von einer ehemaligen Oberstaatsanwältin und jetzigen Schriftstellerin
- Report Mainz/ARD: Interview mit der bayerischen Justizministerin Beate Merk zum Fall Gustl Mollath / Hypovereinsbank (Das Interview, in dem die viel zitierte Aussage von Fr. Merk zu der Verfolgbarkeit enthalten ist)
- Report Mainz/ARD: Unschuldig in der Psychiatrie? (Der Beitrag, der die Dringlichkeitssitzung vom 15.12.2011 verursacht hatte)
- Deutschlandradio: Der Fall Mollath (Zusammenfassung des Falls Mollath vom 22.03.2013; neben der Sendungswiedergabe auch das Textprotokoll)