Nazi-Wachen vor Keltengott im neuen Kelten-Museum?

Alles brüllt Skandal!
Mal wieder werden hier Ursache und Wirkung meiner Meinung nach arg verblendet gesehen. Macht sich ja auch besser in der Presse:
„Nazi-Skandal“ oder „NPD-Skandal“

Aber wie schon bei der Frage nach dem „Eklat“ bei der Kleinkunstverleihung B.-W. an Georg Schramm stellt sich hier die Frage, wo der Skandal wirklich zu sehen ist?

Ist es wirklich ein Skandal, das Menschen mit rechtspublizistischer Meinung arbeiten? Dann noch in einem Wachdienst?
Ist es wirklich der Skandal, das diese dann auch noch in einem Keltischen Museum eingesetzt werden? Oder liegt der Skandal daran, das diese sich scheinbar für den Einsatz selbst gemeldet haben?

Was sagt das Grundgesetz aus?
So z.B. der

Art. 2
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt …

oder:

Art. 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
[…]
(3) Niemand darf wegen […] seiner […] politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

und hier im speziellen noch ein Auszug aus dem:

Art. 12
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. …
[…]

(Quelle für alle GG-Auszüge: Bundesministerium für Justiz – Gesetze im Internet: Grundgesetz)

Es mag merkwürdig klingen, wenn ich, als bekennender Gegner der rechten Gesinnung hier solches niederschreibe. Aber es liegt wohl eher daran, das ich jeder fundamentalistischen Gesinnung eher skeptisch entgegen sehe. Bei manchen, wie z.B. der „Nazis“, der „Römisch-Katholischen Kirche“, dem „real existierenden Sozialismus“ habe ich historische Belege, die meine Vorbehalte gegen die Vertreter der fundamentalistischen Gesinnung/Strömung dieser Bereiche meiner Meinung nach stützen. Ansonsten gebietet mir mein Anspruch an meine Freiheit auch die Freiheit der anderen Menschen zu akzeptieren. Die Grenzen dieser Akzeptanz spricht das Grundgesetz schon recht gut aus, mit dem Vermerk „soweit er nicht die Rechte anderer verletzt“.
Oder um es mit den (traditionellen) Anarchisten zu sagen „Meine Freiheit ist die Freiheit des Andern“ oder um es mit einem „christlichen“ Kernsatz zu sagen „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“.
Oder noch einfacher mit dem Titel des ersten Soloprogramms von Richard Rogler:
Freiheit Aushalten!

Ja es ist schwierig. Aber es ist wichtig, das man selbst nicht so wird, wie die Fundamentalisten, die man bekämpft.
Also, was ist nun zu dem „Skandal“ zu sagen, das zwei „Nazis“, „NPD“-Mitglieder oder eben ehemalige Mitglieder in einem Wachdienst arbeiten?
Ich meine, dazu ist erst mal nichts zu sagen.
Was ich viel eher als Skandal empfinde, ist das was ich neben den Zeilen in diversen Meldungen sehen musste:

(Quelle: Ausschnitt von einem Bild der „dpa“)

Hier sehe ich den eigentlichen Skandal. Mit dem Wissen um den Missbrauch alter Riten und Glauben durch die Nazis halte ich es für unverständlich und einen Skandal, das man nicht für ein angemessenes Erscheinungsbild gesorgt hat. Was sucht solch ein Erscheinungsbild bei dem Wachdienst eines Museums?
Es handelt sich dabei nicht um eine Dienstkleidung, die dem Anlass entspricht, da ein Wachdienst eines Museums eher im Hintergrund und nicht als Störfaktor zu sehen ist. Erst recht nicht, sollte man solch eine körperliche Erscheinung eines Museums-Wachdienstes tolerieren. Hier geht es um die Präsentation von Kultur und nicht die Ordnungspräsenz in einem Bierzelt voller Besoffener auf den Wasen in Stuttgart oder den Wiesen in München.
Hier hat die Museumsleitung versagt.
Wie so oft wird Outsourcing betrieben und nicht nachgedacht. Hier ist auch die Museumsleitung und die Verantwortlichen in der Pflicht.

Meine Ausführungen sollten aber nicht das Problem der beiden Wachleute verdrängen. Wie ich schon oben erläutert habe hat jeder das Recht auf seine eigene Gesinnung.
Aber eben nur so weit, wie „nicht die Rechte anderer verletzt“ werden.
Wenn man sich das Bild dort anschaut, könnten einem da erhebliche Zweifel kommen. Mal abgesehen, das dies eine Momentaufnahme ist, wirft es sehr wohl auch fragen auf.
Ich frage mich hier verschiedenes.

Die Firma, für die die 2 Wachleute arbeiten sagt folgendes aus (lt. Zeitungsbericht):

Einer der beiden sei Beisitzer im NPD-Landesvorstand, der andere arbeite für die NPD im Wetterau-Kreis. Ilona Huth, Geschäftsführerin des Sicherheitsunternehmens Huth & Groß aus Gedern, bestritt dies. Die Männer hätten Unbedenklichkeitsbescheinigungen vorgelegt und auf ihr Befragen gestern noch einmal erklärt, dass sie vor drei Jahren aus der NPD ausgetreten seien.

(Quelle: Frankfurter Neue Presse – „NPD-Skandal um Keltenfürst“)

Im selbigen Artikel steht zu dem Erscheinungsbild noch folgendes:

Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung auf ihrem Online-Portal berichtet, die beiden einschlägig bekannten Männer hätten in „SA-ähnlichen Uniformen“ die zentrale Statue des Keltenfürsten bewacht – im Auftrag des Landes.

(Quelle: Frankfurter Neue Presse – „NPD-Skandal um Keltenfürst“)

Eben das war es, was mich erschreckt hatte. Nicht die Tatsache, das Menschen mit einer mutmaßlichen rechten Gesinnung in einem Museum als Wächter arbeiten. Was mich erschreckte und was ich eher als Skandal sehe ist, das man zum einen scheinbar das „Erscheinungsbild“ und die „Haltung“ dieser beiden Wachleute toleriert hatte. Wie aus verschiedenen Zeitungsartikeln heraus zu lesen war, wurden diese von Ihrem Posten als Wächter in dieser Erscheinungsform erst nach Pressemeldungen „entfernt“.
Die Haltung, die diese beiden Wächter auf dem Bild einnehmen, würde mich als Besucher des Museums schon bedenklich vorkommen und sich wohl nicht mehr der Unverletzlichkeit meiner Rechte so einfach in Einklang zu bringen. Hier ist dann wirklich die Frage zu stellen, in wie weit die mutmaßliche Gesinnung der beiden Wachleute Einfluss auf die Auffassung Ihrer Tätigkeit hatte. Zudem ist für mich die Frage nach der Stellung oder Gesinnung des Wachdienstes, die Ihre Angestellten in einer solchen Aufmachung in ein Museum abstellt. Mal abgesehen, das jede Art der Uniformierung eine heikle Sache ist, scheint mir hier entweder ein richtiger Fehlgriff geschehen zu sein oder es spielen andere Gründe für diese Art der Uniformierung eine Rolle. Verstehen kann ich diese nicht.
Und zu guter Letzt eben die Museumsbetreiber, die sich sowas scheinbar unkommentiert vorsetzen lassen.

Ich denke das sind etliche Fragen, die von den entsprechend Verantwortlichen geklärt werden müssen. Sonst bleibt der Skandal. Eben nicht, „das“ zwei mutmaßliche Nazis eine Keltenausstellung bewachen, sondern das zwei mutmaßliche Nazis sich so in dem Museum mit den für die Naziideologie so hochgehaltenen Keltenmythos präsentieren konnten.

Links

– Frankfurter Neue Presse: „NPD-Skandal um Keltenfürst“
– Handelsblatt: NPD-Mitglieder als Wachmänner im Keltenmuseum
– SpiegelOnline: Einweihung von Kelten-Museum – Wachmänner als Neonazis enttarnt

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Gutti; Koch-Mehrin; Saß – Alles falsche Doktoren ?!

Nun, heute hat die Uni Bereuth das Ergebnis der Kommission zu dem Fall Guttenberg veröffentlicht.
So sehr man mit der Arbeit von Guttenberg und seinen Begründungen zu Gericht ging, so sehr hat das halbherzige Statement zu Doktorvater und Zweitgutachter, sowie der Position der Universität Beyreuth enttäuscht.
Mit in vielen schönen Worten verpackter leichter Kritik, so scheint es wollte man sich mit der Position der Gutachter der Arbeit und der Universität, die der Benotung „summa cum laude“ zugestimmt hat abzulenken.
Das Guttenberg nun scheinbar Rechtlich nicht so glimpflich davon kommt, wie vorher (auch von mir) Vermutet, kann durch den Strafantrag eines Betroffenen der Urheberrechtsverletzung gehofft werden. Das ist auch gut so. Guttenberg ist ein geistiger Dieb und sollte dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
Offen bleibt die Frage nach den wirklichen Hintergründen, das Institutionen sich nicht nur täuschen lassen, was vorkommen kann, aber dann noch mit der Benotung „summa cum laude“ zu einem Ergebnis kommen, dessen Unverständnis selbst die Kommission nicht unerwähnt lassen konnte, wenn auch mit hübschen Worten verkleidet:

Für die Kommission erschließt sich die „Originalität“ des Ansatzes nicht ohne
Weiteres. Dass hierfür die erstmalige Aufbereitung der Thematik in monographischer Form
ausreicht (wie offenbar die Gutachter meinen), erscheint der Kommission zweifelhaft. Auch
ist für die Kommission nicht zu erkennen, welches die hervorstechenden Thesen oder die be-
sonderen Ergebnisse der Arbeit sind, derentwegen die Vergabe der Höchstnote gerechtfertigt
erschien. Aus heutiger Sicht wäre es zu begrüßen gewesen, wenn die – durchaus vorhandenen
– 60 Kriterien, die aus Sicht der Gutachter für ein „summa cum laude“ gesprochen haben, noch
klarer benannt worden wären. Immerhin geht es um die Höchstnote in einem Promotionsver-
fahren, die in manchen Wissenschaften nur höchst selten vergeben wird, also dort den heraus-
ragenden Ausnahmefall bildet.

(Quelle: Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ der Universität Bayreuth [PDF 5,7 MB])

Ich denke, das der Ruf der Universität Beyreuth mit dieser, wie ich meine Nebelkerze nicht wieder hergestellt ist. Da muss noch mehr kommen. Letztendlich kann mir der Ruf der Uni als ehemaliger Hauptschüler egal sein. Ich werde wohl nie, bzw. wenn erst als Rentner in die Verlegenheit kommen, ein Abi zu machen und dann zu studieren. Die Universität Beyreuth wird sich unabhängig von Guttenbergs Taten auch einige Fragen gefallen lassen müssen.

Zu Gutti nur noch etwas, was ich heute immer noch ganz aktuell auf seiner Selbstverherrlichungsseite „www.zuguttenberg.de“ gefunden habe. Unter Heimat hat der Mensch der in seinem Amt Ruinen hiterlassen hat unter „Heimat“ folgendes stehen:

Die Interessen Oberfrankens müssen glaubwürdig, entschlossen und mit Nachdruck wahrgenommen und vertreten werden.
[…]
Verlässlichkeit und Klarheit sind die Voraussetzungen für das Vertrauen der Bürger in die Politik.

(Quelle: Homeseite von KT Guttenberg – Heimat)
Nun, sollte er je die Absicht haben in die Politik zurück zu kehren, sollte man Ihn an seine eigenen (?) Worte Erinnern.

Silvana Koch-Mehrin
Aber die Ereignisse überschlagen sich. Ob im Eindruck der Ereignisse der letzten Tage oder aus der Erkenntnis, das der Ruf endgültig ruiniert ist, wenn man nur auf die Aktion anderer Reagiert hatte. Auf jeden Fall war Silvana Koch-Mehrins bisherige Taktik des Schweigens intelligenter, als das Blendwerkgeschwafel von Gutti. Und Sie scheint die besseren Berater zu haben. Gutti ist mehr oder weniger nun Geschichte. Noch 2-3 Tage kann die Presse von der Nachricht zehren und braucht neues Futter.
Das man sich in der letzten Zeit immer wieder an Silvana Koch-Mehrin erinnert hat in der Presse scheint Sie und Ihre Berater als Warnzeichen erkannt zu haben. Das die Uni Konstanz nun der Soibertochter Veronica Saß trotz der nicht so hohen Medialen Beachtung den Doktortitel entzogen haben, war wohl das nächste Warnsignal.
Nun scheint man in dem günstigen Moment, wo alles nach Beyreuth schaut wahrgenommen zu haben, um einen Schlussstrich unter die Doktoraffäre zu ziehen. Noch nicht so im Fokus der Presse und die Aufmerksamkeit derselben nach Beyreuth machen den Rücktritt von Silvana Koch-Mehrin von „allen politischen Ämtern“ nur zu einer, wenn auch mit einem Aha-Effekt erfassten Schlagseite der Seite 2. Das ganze noch hübsch verpackt in der Argumentation, das Koch-Mehrin schaden von Partei und Familie abwenden möchte, schon steht der Rückkehr in die Politik nach einer Karenzzeit des Vergessens nichts mehr im Wege. Andere Politiker aller Couleur haben dies schon eindrucksvoll bewiesen. Eine Option, die Gutti wohl eher nach seinem eigenen Verhalten und vor allem der Rechtfertigung mit fehlender Stressbewältigung wohl eher verwehrt bleiben wird.
Zu schnell vergessen die Menschen, das Sie mit einem direkten Schritt zu Beginn der Vorwürfe wirklich Schaden an Politik (der Schaden der Partei begehen die anderen auch ohne sie) und Familie, ja sogar Ihrem eigenen Ansehen abgewendet.

Veronica Saß
Medial gesehen vielleicht das traurigste Opfer. Und vielleicht wirklich mal ein Opfer der Familienerwartungen. Oder auch nicht, sondern Opfer der eigenen Selbstüberschätzung?
Sie selbst wird es wohl am besten wissen. Ihr wurde der Doktortitel aberkannt und als Stoibertochter in einer Großkanzlei will sie gegen die Entscheidung vorgehen. Notfalls vor Gericht. Wie ein Winkeladvokat begründen die Rechtsanwälte von Veronica Saß dies damit, das man Ihr nicht die Möglichkeit gab persönlich vor dem Ausschuss zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Sie wollte zu den Plagiats-Vorwürfen erst nach der Geburt Ihres Kindes Stellung nehmen, heißt es dazu in der Welt-Online:

Zu den Plagiatsvorwürfen bei ihrer Doktorarbeit wollte sie sich erst nach der Geburt ihres Kindes äußern – doch die Universität Konstanz spielte nicht mit. Daher wollen Saß‘ Anwälte die Entscheidung anfechten

(Quelle: WeltOnline – Stoibers Tochter will Doktortitel-Entzug anfechten)

Nun, das hört sich von Seiten der Uni Konstanz anders an:

Die Universität wies die Vorwürfe zurück. Man habe Saß eine „sehr angemessene Gelegenheit“ zur Stellungnahme gegeben, sagte eine Universitätssprecherin. Ihre Schwangerschaft sei im Rahmen des Prüfverfahrens unter anderem durch die wiederholte Verlängerung der Äußerungsfrist berücksichtigt worden. Saß habe eine Einladung zu einer persönlichen Anhörung erhalten, sie jedoch nicht angenommen.
[…]
Nach Angaben der Universitätssprecherin lag dem Promotionsausschuss im Prüfungsverfahren eine umfangreiche schriftliche Stellungnahme der Anwälte von Saß vor.

(Quelle: FocusOnline – VroniPlag Wiki: Stoiber-Tochter Veronica Saß verliert Doktortitel)
Davon, was an den Vorwürfen der Nutzung von in einem Fall 40 Seiten der Arbeit, in einem anderen Fall 25 Seiten der fast Wortwörtlichen Übernahme von Fremden Texten ohne entsprechenden Vermerk schweigt man sich dagegen aus.
Vielleicht ist das ganze Manöver des Widerspruchs und der Verschleppung, wie es in der Justiz immer wieder gerne gemacht wird auch vor dem Hintergrund zu sehen, das gegen Veronica Saß bei der Staatsanwaltschaft Konstanz eine Anzeige, womöglich eines der Urheber der benutzten Texte vorligt:

Im Zusammenhang mit den Plagiatsvorwürfen ermittelt seit einem Monat die Staatsanwaltschaft Konstanz gegen Saß, nachdem dort eine Anzeige eingegangen ist. Geprüft wird der Vorwurf der Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung. Die Staatsanwaltschaft warte nun auf den Eingang des Berichts der Universität und werde dann selbst nachprüfen, ob eine strafbare Handlung vorliege, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

(Quelle: FocusOnline – VroniPlag Wiki: Stoiber-Tochter Veronica Saß verliert Doktortitel)

Nun bleibt die Frage, wer ist der/die Nächste.
Wissenschaft scheint schon lange nicht mehr das zu sein, was es immer gern vorgab zu sein.

Nun, es geht wohl weiter frei nach dem Motto der Prinzen:

und seit neustem der eigentliche Zapfenstreich von Guttenberg:

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Fall Guttenberg: „die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht“

Wie es in der Pressemitteilung der Universität Beyreuth (PDF 64KB) heißt, hat Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg „vorsätzlich getäuscht“.

Die Pressemitteilung ist nur das Ende, in dem die Universität Beyreuth versucht, die formale Ebene der ganzen Situation einen Abschluss zu bereiten.

Das Guttenberg gelogen hatte und immer nur das Zugab, was er nicht mehr leugnen konnte ist das Eine. Das er wirklich Unschuldig ist und das Ganze nur auf „Missverständnisse“ beruht glaubten Ihm wohl nur die verblendetsten Anhänger. Selbst die meisten Guttenberg-Fans argumentierten mit der angeblichen Belanglosigkeit des Doktortitels und der Tat.
Aber selbst, wenn man die Tat als solches mal Ausblendet, so ist die Frage nach dem Charakter dieses Menschen und seiner tatsächlichen Wahrheitsliebe?
Ich verzichte auf die Chronik der Salamitaktik des Herrn Guttenberg. Die ist hinlänglich bekannt.
Aber selbst in dieser Phase hat er die Menschen im Land belogen. Wie war das noch, als es um die Doktorarbeit und der Universität Beyreuth ging?

Guttenberg unterstrich, dass er zu seiner Dissertation nun nur noch mit der Universität kommunizieren wolle. Er werde die Überprüfung seiner Doktorarbeit aktiv unterstützen.
[…]
Er werde bei der Gewichtung der Fehler in der Dissertation durch die Universität Bayreuth aktiv mithelfen, sagte Guttenberg.

(Quelle: Die Presse.com – Guttenberg verzichtet „vorübergehend“ auf Doktortitel)

Was hat Guttenberg gemacht?
er hat sich nicht einmal bei der Universität Beyreuth gemeldet. Erst kurz vor Ablauf der Erwiderungsfrist hat er ein Fax an die Uni gesendet:

Am 26. April, im letzten Moment, bevor eine von der Uni gesetzte Frist verstrich, ließ Guttenberg eine dreiseitige Stellungnahme nach Bayreuth faxen. Nach Informationen des „Spiegel“ soll er darin von einem „Missverständnis“ gesprochen haben.

(Quelle: Die Welt – Schuldig, aber noch nicht verurteilt)

Also auch noch ende April spricht Guttenberg, nach seiner „aktiven Mithilfe“ zur Wahrheitsfindung in Form eines 3-steitigen Faxes von „Missverständnis“.
Also auch hier hat er uns Belogen, von wegen der Unterstützung bei der Beurteilung seiner Doktorarbeit, wie auch was er wirklich getan hat oder hat tun lassen.

Die Nachricht, das aus dem Kreis der Plagiartopfer sich jetzt jemand an eine Klage macht, lässt mich hoffen, das die juristische Tat doch noch verfolgt werden muss und die Staatsanwaltschaft sich nicht mit einer Einstellung aus der Affäre ziehen kann.

Die Gefahr ist gestiegen, seit einer aus dem Kreise der Autoren, bei denen sich Guttenberg bedient hat, eine Klage vorbereitet. Ein Strafverfahren könnte mit einer Geld-, aber auch mit einer Gefängnisstrafe enden.

(Quelle: Die Welt – Schuldig, aber noch nicht verurteilt)

Unabhängig von dem Lügner und Fälscher Guttenberg ist zu hinterfragen, wie so etwas passieren konnte.
Hier bleiben auch nach der Pressemitteilung von der Uni Beyreuth mehr als eine Frage offen.
So heißt es in der Pressemitteilung zum einen:

Über die ganze Arbeit verteilt fänden sich Stellen, die als Plagiat zu
qualifizieren seien. Besonders deutlich lasse sich dies anhand der
verwendeten Ausarbeitungen des Wissenschaftlichen Dienstes des
Deutschen Bundestages veranschaulichen. Herr zu Guttenberg habe
sich immer wieder die Autorschaft angemaßt, was bewusstes Vorgehen
voraussetzt.

(Quelle: Universität Beyreuth – „zu Guttenberg: Kommission legt Abschlussbericht vor“ [PDF 64 KB])

Für mich unverständlich, das unsere „Volksvertreter“ wegen dem Missbrauch des „Wissenschaftlichen Dienstes“. ein Dienst, den wir Steuerzahler finanzieren Strafanzeige stellen. Es ist unglaublich, das ein Abgeordneter unser Geld für seine persönlichen Belange nutzt. Neben dem juristischen und moralischen Hintergrund idt auch ganz einfach logisch, das Guttenberg gefälligst den Finanziellen Schaden durch die private Nutzung zu zahlen hat!
Schließlich muss ich sogar für den Ausweis zahlen, den mir der Staat aufzwingt, aber jemand, der für seinen privaten Vorteil dem Staat Kosten verursacht soll so davon kommen?

Weiter heißt es in der Pressemitteilung:

Die Kommission hat im Fall zu Guttenberg auch das konkrete
Promotionsverfahren untersucht und eine Mitverantwortung des
Doktorvaters und des Zweitgutachters für das wissenschaftliche
Fehlverhalten von Herrn zu Guttenberg verneint. Sie stellt allerdings
fest, dass die Benotung der Doktorarbeit mit dem Prädikat „summa
cum laude“ einer ausführlicheren Begründung bedurft hätte. Die
Gutachten gäben nicht genügend Aufschluss darüber, welches die
hervorstechenden Thesen oder die besonderen Ergebnisse der Arbeit
seien, derentwegen die Vergabe der Höchstnote gerechtfertigt
erschien.

(Quelle: Universität Beyreuth – „zu Guttenberg: Kommission legt Abschlussbericht vor“ [PDF 64 KB])

Man stellt also fest, das der Doktorvater „Peter Häberle“ und der Zweitgutachter „Rudolf Streinz“ keine Mitschuld an dem Fehlverhalten des Guttenberg haben.
Ich hoffe auch, das die Beiden sich nicht an dem Plagiat „aktiv“ beteiligt haben. Das würde dann ein Ausmaß haben, der endgültig die ganze Wissenschaft in Ihrem Verständnis degradiert.
Aber wie sieht es mit der „passiven“ Mittäterschaft aus? Wie schon in dem kleinen Satz festgestellt wird, fehlt jede Begründung für eine Bewertung der Arbeit mit „summa cum laude“.
Wenn man dann bedenkt, das der Doktorvater jetzt auch Texte von sich in der Arbeit entdecken muss, dann muss man sich wahrlich fragen, wie die Beiden die Arbeit „passiv“ den Betrug mit unterstützt haben.
Auch muss sich die Universität Beyreuth fragen lassen, wie Sie einen Doktortitel mit „summa cum laude“ vergeben kann, wenn ganz klar ist, das in der Begründung zu der Arbeit von dem Doktorvater „Peter Häberle“ und der Zweitgutachter „Rudolf Streinz“ keine entsprechende Begründung zu finden ist?
Musste man nicht Misstrauisch werden, wenn ein Mensch, der es gerade so durch das 1. Staatsexamen geschafft hat, plötzlich eine „Doktorarbeit mit der Note „summa cum laude“ abgibt? Jeder Lehrer wäre hier angehalten, den Schüler genauer zu betrachten. So die Arbeit mit anderen Vergleiche, die Sitzordnung betrachten und so weiter. Aber eine Uni nimmt es hin, das ein unterdurchschnittlicher Absolvent plötzlich ein erstklassiger Doktorand ist?

Alle, sowohl die beiden Prüfer der Arbeit, wie auch die Uni müssen sich fragen lassen, wie Ihre „passive Mittäterschaft“ aussieht.
Nein weder die beiden Prüfer, noch die Uni sind „Täter“. Aber ob diese und die Wissenschaft wirklich auch „Opfer“ sind, das muss man nun hinterfragen.
Hinterfragen muss man auch, wie es nun aussah mit dem Einfluss der Familie Guttenberg und der Politik. Auch muss sich die Uni Fragen lassen, wie es nun aussah mit den großzügigen Spenden der Familie Guttenberg und der Finanzierung durch den Staat und dem Druck, den Geltungsdrang eines Guttenberg zu bedienen.
Es ist eine Historische Chance für eine Uni, mit der Sprache heraus zu kommen, wie die Verflechtung von Politik, Geld und Erfolgsdruck aussieht. Jede Strafmaßnahme durch Politik und Wirtschaft gegen diese Uni, die nun so im Fokus der Öffentlichkeit steht würde ein hässliches Bild der beiden Kräfte Wirtschaft und Politik werfen, die selbst für die CSu einen nicht vorhersehbaren Schaden nach sich ziehen würde. Davon bin ich überzeugt.
Aber die Angst vor wirklich freier Wissenschaft, mit all seinen Vorteilen, aber auch Nachteilen wird wohl siegen. Statt dessen wird man weiterhin die Nebelkerzen der „Unabhängigkeit“ und „Ehrhaftigkeit“ der Wissenschaft weiter verbreiten.

Persönliche Anmerkung:

Ich habe nie Studiert, nein, ich bin Quereinsteiger in meinem Beruf, wie fast alle in dem Bereich, da es bis kurz vor dem neuen Jahrtausend dieses Berufsbild als Ausbildung nicht gab. Einzig Lehrgänge mit einer paritätischen Prüfung. Als Quereinsteiger habe ich dann mit in den ersten Jahren des Berufsbildes meinen Meister gemacht. Täglich übernehme ich mit meiner Unterschrift meine Verantwortung für Menschenleben. Dazu hat mich die Ausbildung, die jahrzehntelange Erfahrung und die Prüfung zum Meister befähigt. Ich muss mich dabei zum Teil gegen die Interessen meines Arbeitgebers und der Kunden stellen. Die Gesetze haben mir eine gewissen Spielraum gelassen, für die ich aber auch gerade stehen muss.
Diese Meisterausbildung und Prüfung wurde von mir selbst Bezahlt. Kein „Wissenschaftlicher Dienst“, kein Anschreiben hätte mich durch die Prüfung kommen lassen.
Ich habe keinen Akademischen Grad und mir ist der wissenschaftliche Wert eines Doktortitel im Grunde scheißegal.
Bei meiner Ausbildung haben nicht alle die Prüfung geschafft. Für diese war dies nicht „nur“ ein Titel, es ging um Existenzen! Menschlich finde ich es für jeden eine Tragödie, aber wir übernehmen Verantwortung für Menschenleben und deswegen braucht es Vertrauen auf diesem unserem Berufsbild.
Ebenso ist es mit den akademischen Titeln zu sehen. Manch einer ist für die Gesellschaft nicht von so exentieller Bedeutung. Aber die Titel stehen für eine Qualität der Menschen, die diese inne haben, die ein gewisse Fähigkeit erfüllen müsse. Deswegen interessiert mich nicht der „wissenschaftliche“, sondern der „gesellschaftliche“ Wert von akademischen Titeln. Und diese sind nun nicht nur in Einzelfällen zu hinterfragen.

Wir wollen nicht vergessen, das Guttenberg der derzeit „prominenteste“ Plagiator und Lügenr ist, aber bei weitem nicht der einzige. In dem ganzen Trubel ist der Plagiatsfall in der „Sportmedizin der Freiburger Universitätsklinik“ untergegangen. Dies allein ist schon erheblich, da es hier um Arbeit mit und am Menschen handelt. Aber das im Zusammenhang mit dem „Doping-Skandal“ eben in der selben Klinik lässt einen Fragen, in wie weit die Ehrhaftigkeit der Universitäten und Wissenschaft wirklich noch ist.

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Kleinkunstpreis B-W – Georg Schramm und die Frage nach dem „Eklat“

Georg Schramm hat den „Lotto-Ehrenpreises“ im Rahmen des Kleinkunstpreis Baden-Württemberg bekommen.
So weit so gut.
Wofür bekommt man nun einen Preis, besonders einen „Ehrenpreis“?
Ich war immer der Meinung, das man diesen für das Bekommt, was man geleistet hat, bzw. wofür man in seiner Arbeit steht!
Es sei denn, er wird vergeben, weil man eine Gegenleistung erwartet. Dann ist es aber kein Preis, sondern ein Handel und der „Preis“ ist das Blutgeld dafür.
Nun, ein „Handel“ war es wohl nicht, als man sich entschloss Georg Schramm einen „Ehrenpreis“ zu verleihen. Scheinbar dachte man wohl, das man sich den „Zornbürger“ mit solch einem Preis einkaufen kann. Diese einseitige Willenserklärung ist dann wohl in die Hose gegangen.
Was hatte Georg Schramm gemacht?
Nun er hat genau das gemacht, was er in seiner Abschiedsrede bei „Neues aus der Anstalt“ angekündigt hat. Er ist raus gegangen um der „Oberschicht“ fragen zu stellen.
So heißt es in seiner Rede dazu:

Ob es ihnen nicht eigentlich peinlich ist,
ob es ihnen nicht unwürdig erscheint,
ob es ihnen nicht genügt eine Schonwetterelite zu sein.
Die nicht bereit ist Verantwortung zu übernehmen
Wenn schlechte Zeiten kommen und Sturm angesagt ist.
[…]
Ich würde sie fragen, ob sie überhaupt spüren, ob sie empfindsam dafür sind,
Dass das Sparpaket ihrer Wunschregierung eine Kriegserklärung ist an die absolute Mehrheit dieses Volkes,
das gar kein Vermögen hat, das man in Sicherheit bringen könnte.

(Aus „Neues aus der Anstalt“ vom 8.Juni 2010; Soloauftritt Georg Schramm)

Im Wortlaut hier ab ca. 3:10:

Was hat er nun anders gemacht?
Er hat mit der Baden-Württembergerischen Oberschicht gesprochen, er hat sie gefragt, ob es ihnen nicht Peinlich ist.

Ich Frage, ist es dem Land, der Oberschicht nicht peinlich, das Sie einen Kleinkunstpreis in einem für Kleinkunst unwürdigen Rahmen vergeben. Ist es Ihnen nicht peinlich Ansprüche zu stellen, weil sie anderer Menschen Geld an Kleinkünstler vergeben? Ist es ihnen nicht peinlich, sich über den Sturm zu beschweren, den sie gesät haben, aber selbst nicht ernten wollen?

Der „Eklat“?
Das sich die Oberschicht aufregt, das Sie „Arschloch“ rufen, das man „Aufhören“ gerufen habe (angeblich in den ersten Reihen der „Oberschicht“, während der „Pöbel“ in den hinteren Reihen gejubelt habe), das ist nicht der „Eklat“.
Der „Eklat“ ist, das sie aus Ihrer Anwesenheit einen Anspruch bezüglich der Auszeichnung herbeizitieren. Was hat der „Vermieter“ der Räumilchkeiten „Roland Mack“ über den Inhalt der Veranstaltung Ansprüche zu stellen? Stand in dem Mietvertrag für die Räumlichkeiten etwa, das Georg Schramm nur Danke sagen darf, in den angemieteten Räumlichkeiten für eine „Kleinkunstpreis-Verleihung“? Darf ich ihn nun als „Arschloch“ bezeichnen? So wie es die „Oberschicht“ macht?
Was hat sich ein Friedhelm Repnik, Chef der Landeseigenen Lottogesellschaft aufzuregen? Ist es zu loben, das ein Teil von Geldern, das mit der Hoffnung auf ein besseres Leben Menschen aus der Tasche gezogen wird und dessen Monopolstellung man mit Händen und Füßen und mit dem Verweis so die Spielsucht zu begegnen aus der Tasche zieht, als Preisgeld ausgelobt wird?
Ich glaube ja eher, das Georg Schamm froh war, diese Hand nicht schütteln zu müssen.
Der „Eklat“ war weder die Worte von Georg Schramm, noch die Reaktionen. Der „Eklat“ war die Unverschämtheit einiger Menschen einen Anspruch zu stellen. Ja, mein lieber Herr Roland Mack, es ist „Klassenkampf“, politisches Kabarett ist immer auch „Klassenkampf“ und er ist richtig und wichtig!
Wie sagt Georg Schramm so richtig:

Für Schramm ist es „ein Glücksfall, wenn man ein Publikum spalten kann, das gelingt ganz selten“. Aber genau das müsse Kabarett leisten.

(Quelle: Badische Zeitung – „Schramm hat den Eklat in Rust in Kauf genommen“)
Er macht es nicht allen Recht. Das ist gut und wichtig so und ich hoffe das es auch immer so bleibt.

Das Preisgeld solle dann Georg Schramm zurückgeben oder „wenigstens Stiften“?
Da haben die „Gastgeber“ aber mehr als nur einen Bock geschossen. Wer Georg Schramm kennt, wusste, das er sich noch nie an Geld, das er als Preis bekommen hat bereichert hat. Er hat es schon immer indirekt dorthin zurückfließen lassen, wo es rausgepresst wird. So ging auch dieses Geld, was schon vor dem Abend klar war an die „Medico International“ für Flüchtlingshilfe.

Was mich aber noch mehr begeistert sind die Kommentare, die man dazu in verschiedenen Berichten liest. Die Kommentare auf der „Badischen Zeitung“ und der „Stuttgarter Zeitung“. Wobei bei der Stuttgarter Zeitung ich die Zwischen-Überschrift noch peinlicher fand:
„Zuschauer fordern Rückgabe der Auszeichnung“
Diese Effekthascherei ist peinlich, vor allem da der Artikeltext dieser Überschrift nirgendwo einen Beleg liefert. Wie auch, wenn die „hinteren“ Ränge gejubelt haben, dann können es ja nicht die „Zuschauer“ sein. Oder gibt es einen unetrschied zwischen „Zuschauern“ und „Füllstatisten“? oder wie soll ich selbiges verstehen?
Zurück zu den Kommentaren.
In der Badischen Zeitung gab es zu den beiden Artikeln einige Reaktionen in den Kommentaren.
Lustig finde ich, wenn von den „Gastgeber“ Mack geschrieben wurde. Man scheint da wohl was zu verwechseln. Der Gastgeber ist der Steuerzahler von Baden-Württemberg. Herr Mack ist „nur“ der Vermieter dieser Location, der sich dann auch noch durch den Abend schmarotzt, in dem er sich durch die von Steuer- und Lottogeldern bezahlten Annehmlichkeiten frisst.
Was würde wohl so mancher dieser Empörten Kommentatoren sagen, wenn sein Vermieter sich in sein Wohnzimmer einlädt und dann noch sauer ist, weil Ihm das TV-Programm nicht passt?
Dann kommt wieder das übliche „linke Kabarettisten“ geseiere. Das kann ich so langsam nicht mehr hören. Das braucht selbst auch keiner weiteren Kommentierung. Georg Schramm überzeugt da für sich selbst, das er alles mögliche ist, aber kein „linker Spinner“.
Dazu fällt mir nur der Refrain von Arik Brauer aus dem Lied „Schwarz und Weiß“:

Er sieht nur Schwarz und Weiß die ganze Welt
Die Zwischentöne sieht er nicht
Weil ihm das Schwarz und Weiß viel leichter fällt
Er hat zu wenig Licht

(Quelle: Arik Brauer – Lied: LP „Alles Was Flügel Hat Fliegt (1973)“, Text: LiricWiki – „Arik Brauer:Schwarz Und Weiß“)

Ein schönes Zitat, das einer der Kommentatoren dort geschrieben hat, möchte ich an dieser Stelle noch los werden:

Das ist kein rechter Mann und kein rechter Stand, der nicht einen ordentlichen Puff vertragen kann. Er mag sich mit denselben Mitteln dagegen wehren, er mag widerschlagen – aber er wende nicht verletzt, empört, gekränkt das Haupt

(„Kurt Tucholsky über Satire“; Quelle: Badische Zeitung – „Georg Schramm sorgt für Eklat im Europa-Park“, Kommentar vom „03. Mai 2011 – 18:03 Uhr“)

In diesem Sinne, lasst uns dafür Sorgen, das noch viele Ihr Haupt verletzt, empört und gekränkt wenden.

Links:

– Stutgarter Zeitung: „Dombrowski“ lässt nicht mit sich spaßen
– Badener Zeitung: Georg Schramm sorgt für Eklat im Europa-Park
– Badener Zeitung: Schramm hat den Eklat in Rust in Kauf genommen
– Stuttgarter Nachrichten – „Joe Bauer-Kolumne: Der Haha-Defekt“
– derFreitag: Georg Schramm against the machine

Persönliche Bemerkung:

Neben Inhaltlichen kam in den Kommentaren immer wieder die Äußerungen, das andere Kaberettisten leisere Töne anschlagen (als positivere Beispiele), bzw. das andere Kaberettisten „weichgespült“ seien.
Dazu muss ich sagen, das man hier scheinbar auch solche „Zornbürger“ wie Wilfried Schmickler vergisst, der mit ebensolcher Kompromisslosigkeit seine Soloauftritte gestaltet. Weiter bin ich froh, das es nicht nur Schmickler und Schramms gibt. Ich freue mich auch an den Spitzen von Pispers, den Wortspielen von Django Asül, den leisen Tönen von Hildebrand und Hüsch. Es gibt auch sogenannte Kaberettisten, die ich ebenfalls als „weichgespült“ bezeichnen würde,a ber nicht weil diese ruhige Töne von sich geben, sondern, weil diese eben Ihre Schere im Kopf haben und bei einer „Kleinkunstverleihung“ mit der Oberschicht nicht das sagen, was Sie dem „Pöbel“ präsentieren.
Dann gibt es noch diejenigen, die seiner Rolle in „Neues aus der Anstalt“ nachtrauern. Ich bin froh, das er aufgehört hat, nein nicht wegen der Sendung sondern für Ihn. Was wäre geblieben, wenn er das noch ein paar Jahre weiter gemacht hätte? Ein Clown, der seine Lacher dadurch erhält das er seine Stimme zu einem Zorn im öffentlich-rechtlichen TV erhebt und sich ein mal im Monat dafür bejubeln lässt. Nein er hat diesen Abschnitt erfolgreich und ehrlich absolviert und hat mit Urban Priol zusammen das ZDF aus seiner jahrzehntelangen Kabarett-Abstinenz heraus geholt. Jetzt ist er wieder da, wo er sein will, dort wo es weh tut. Vor der Oberschicht und auf der Demo gegen S21. Und vor allem wieder auf den Kleinkunstbühnen, wo er den Besuchern Ihr Gewissen nicht beruhigt. Er fordert und er fordert nicht nur von seinem Gegenüber, sondern auch von sich selbst. Die logische Konsequenz ist, das der Wohnzimmerrebell nicht mehr von Ihm im TV bedient wird. Wer sich darüber enttäuscht zeigt, das er nicht mehr bei „Neues aus der Anstalt“ zu sehen ist, der hat (so meine Meinung nach) etwas nicht verstanden, was Georg Schramm ausmacht.
Ich finde übrigens, das Pelzig eine gute Wahl war und das dies auch bei Priol einen neuen Auftrieb gegeben hat. Gibt es in dem Format nicht Änderungen, dann wird es sehr schnell beliebig und das hat meiner Meinung nach Georg Schramm verstanden und seine persönlichen Konsequenzen gezogen. Er wollte wohl eben nicht, das diese Sendung beliebig wird.

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Update Wichtig !!!: VMA Management/Lovebuy eSoft Service GmbH meldet Insolvenz an

[Update Wichtig] (28.4.2011)

In dem Artikel „[Lovebuy.de] VMA Management/Lovebuy eSoft Service GmbH meldet Insolvenz an“ habe ich Informationen übernommen, die das Insolvenzverfahren der oben erwähnten Firma mit dem Webauftritt „Lovebuy.de“ in Verbindung gebracht haben. Dabei ist es aber zu einem Fehler gekommen, da eine Verwechslung durch die Namensähnlichkeiten schnell geschehen kann.
Die Insolvenz angemeldete Firma „VMA Management/Lovebuy eSoft Service GmbH“ (AG Bremen: HRB 25903) ist nicht die Firma gewesen, die mit dem Lovebuy.de Webauftritt zu tun hatte. Es ist die Firma „VMA Management GmbH“ (AG Paderborn: HRB 8295) gewesen, die im Zusammenhang mit der Webseite Lovebuy.de und den Gerichtsurteilen in Verbindung stand.
Das diese Insolvenz angemeldet habe, dafür gibt es kein Beleg, auch wenn sich dazu entsprechende Mitteilungen im Netz finden lassen.
Den oben erwähnten Artikel habe ich zur Kontrolle vom Netz genommen.

Dieser Umstand, das die „VMA Management/Lovebuy eSoft Service GmbH zu keiner Zeit Betreiberin der Webseite lovebuy.de gewesen, bzw. steht oder stand in irgendeinem Zusammenhang mit dieser“ kam „angeblich“ (Update) von der Fa. Signs21 GmbH, die inzwischen (wieder) die Seite „Lovebuy.de“ betreibt.

Update:
Ich bin erst mal davon ausgegangen, das der Hinweis von der Firma Signs21 GmbH erfolgt ist. Die Umstände lassen mich aber inzwischen daran zweifeln.
Unabhängig, von wem der Hinweis kam, ist der Einwand, das die „VMA Management/Lovebuy eSoft Service GmbH“ nicht Betreiber des Internetdienst „Lovebuy.de“ war richtig!

Links:

– underwoodblog: Abzocke durch lovebuy.de (Neuigkeiten sind in den Kommentaren zu finden)

Eigene Artikel zum Thema:

Neue Mahnwelle durch Lovebuy.de? – Abgemahnte wollen sich gemeinsam wehren!
[UPDATE] www.lovebuy.de – Abgemahnte wollen sich gemeinsam wehren!
[Update] www.lovebuy.de – immer mehr Widersprüche tauchen auf
[Update] Lovebuy.de und die gewonnen Urteile
[Update] Lovebuy.de und die Änderung der AGB
Staatsanwaltschaft und die Strafanzeigen am Beispiel www.lovebuy.de
[Update] Lovebuy oder wie vielschichtig ein Fall mit vielen Betroffenen sein kann
„Lovebuy, das Thema nach der Schließung von BooCompany“

Allgemeines
– Antispam: Wiki-Artikel „Strafanzeige“
– Antispam: Strafanzeige, ein Werdegang (Hier wird erklärt, was eine Strafanzeige bedeutet, was geschehen könnte und wie es mit dem Widerspruch bei Einstellung usw. ist)

Eigene Artikel allgemein zum Thema:

Zivilrecht: Kosten für die Abwehr einer Forderung durch eine Abofalle muss erstattet werden! – Strafrecht: Verfahren gegen die Betreiber von fabriken.de (Abo-Abzocke) eingestellt!
Web-Abzocker – Strafrecht vs. Zivilrecht
[Update] Deutschland, deine Menschenrechtsverletzungen – Pressekonferenz Amnesty International

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